Mit einem Zwischenbericht über den neuen Dorfladen war Daniela Altmann, die neben Stefanie Danzer und Joachim Böhr als Geschäftsleiterin fungiert, in die Gemeinderatssitzung gekommen. Sie informierte über den aktuellen Stand in Bezug auf Nutzung, Kritik und Lob, was sich aus einer Umfrage der Besucher herauskristallisierte.
Die Fragebögen waren mit dem Gemeindeblatt verteilt worden und konnten im Dorfladen mitgenommen werden. 106 Haushalte schickten das Formular zurück.
Laut Umfrage kommt ein Großteil der Kunden mehrmals in der Woche in den Laden. Es zeugte sich, dass von den bis dato 11479 Kassenbewegungen die Kunden im Durchschnitt für 11,70 Euro einkaufen, was laut Unternehmensberater Wolfgang Gröll aus Starnberg, mit dem Altmann und ihr Team laufend in Verbindung sind, sehr zufriedenstellend sei. Die Zahlen liegen über dem Plan, freute sich dieser mit der Dorfladen-Mannschaft.
Gefragt wurden die Kunden außerdem über die Produkte, welche sie im Laden kaufen, was ihnen besonders gut gefällt und was sie vermissen. Groß ist die Nachfrage nach Backwaren, Obst, Gemüse, regionalen Lebensmitteln, Fleisch- und Wurstwaren, Molkerei- und Bioprodukten, informierte Altmann. Das Getränkeangebot könne man verkleinern und die Aktionen u.a. zu Weihnachten, Valentinstag und Karfreitag seien bestens angekommen. Auch zum Muttertag ist wieder eine Aktion geplant.
Bewusst sei man sich bezüglich des Kritikpunktes "Personal", das weiterhin Schulungen angeboten bekommt. Alle mussten sich erst einarbeiten und mittlerweile sei man mit dem gesamten Sortiment und den Arbeiten vertraut, meinte Daniela Altmann und bat um Nachsicht für die anfänglichen Verzögerungen.
Sortiment für den täglichen Bedarf
In Bezug auf das Sortiment zeigten sich die Kunden mehrheitlich "zufrieden", es gibt keine großen Mängel. Der Dorfladen bietet ein gut gefächertes Sortiment für den täglichen Bedarf. Die "Stoßzeiten" sind zwischen 10 und 12 Uhr sowie 16 und 17 Uhr. Angeregt wurde, am Samstag bis 14 Uhr zu öffnen, die Kasse anders zu platzieren und Brezen von einem zweiten Bäcker zu beziehen. Einige Sortimentswünsche sind bereits in die Tat umgesetzt worden.
Viel Lob gab es für das Mittagsangebot, das Julbacher Dorfkisterl als Geschenkidee, die regionale Ecke und einiges mehr. Erfreut zeigte sich Altmann darüber, dass 99 Prozent der Befragten den Dorfladen weiterempfehlen würden. Es sei einfach schön, dass das Geschäft so gut angenommen wird, schloss die Geschäftsführerin und bedankte sich für die gute Unterstützung seitens der Gemeinde und des Dorfladen-Netzwerkes.
Bürgermeister Markus Schusterbauer lobte das "hervorragende Team", das mit Leib und Seele hinter dem Dorfladen-Projekt stehe, stets freundlich und bestens bemüht sei, die Kundenwünsche zu erfüllen. Er dankte Daniela Altmann für das großartige Engagement, welches Geschäftsleitung und Dorfladen-Mitarbeiter – derzeit elf an der Zahl – an den Tag legen.
Weitere Punkte der Sitzung: Um der Firma Weiss Holzwerk in Bruckmühl die Erweiterung ihrer Kapazitäten zu ermöglichen, musste sich der Gemeinderat mit der Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes der Gemeinde, befassen bzw. einem Aufstellungsbeschluss sowie Billigungs- und Auslegungsbeschluss zustimmen. Die benötigte Fläche wurde in den Bebauungsplan aufgenommen.
Viel Zeit nahm die Verlesung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange – 15 an der Zahl – zur Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes für das Gewerbegebiet an der Palmstraße und die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit Grünordnungsplan mit jeweiligem Abwägungsverfahren sowie Billigungs- und Auslegungsbeschluss in Anspruch.
Firma Siltex erweitert Produktionsstätte
Das Gewerbegebiet, an dem die Firma Siltex ihren Standort hat und ihre Produktionsstätte vergrößern will, was im Vorfeld genehmigt worden war, soll Richtung Westen erweitert werden. Für die Ausweisung der Fläche spricht, laut Bürgermeister, dass die Erweiterungsfläche für das Gewerbegebiet in einem durch, z.B. den Eisenbahnbetrieb und gewerbliche Nutzung vorbelasteten Raum liegt und daher gut für diese Art der Nutzung geeignet ist. Zudem liegen der Gemeinde konkrete Anfragen weiterer Unternehmen für Gewerbegrund vor. Die Planung soll zur Deckung dieses Bedarfs beitragen und orientiert sich an demselbigen.
Eine Planungsalternative wurde von Nachbarn in unmittelbarer Nähe des Gewerbegebietes eingereicht. Ihnen ist vor allem wegen der zu erwartenden hohen Emissionen die Zufahrt auf nördlicher Seite ein Dorn im Auge. Ein großes Anliegen ist ihnen daher u.a. die Verlegung der Zufahrtsstraße nach Westen oder Süden. Außerdem finden sie ein 30000 Quadratmeter großes Gewerbegebiet, das direkt an Wohnungen grenzt, als unzumutbar. Ihres Erachtens sind bereits vorhandene Gewerbeflächen nicht ausgeschöpft.
Seitens der Verwaltung wurde angemerkt, dass im Rahmen der Planung bereits nachbarliche Belange eingeflossen sind. So wurde etwa ein Teil der erforderlichen Ausgleichsfläche direkt angrenzend an das Flurstück 467 gelegt, um Beeinträchtigungen durch Lärm, Verschattung usw. soweit wie möglich zu reduzieren. Zudem wird die Straße soweit wie möglich nach Westen verschoben. Dem direkten Grundstückseigentümer wird zudem angeboten, entlang der Straße einen Lärmschutzwall hin zu errichten.
Die Auslegung der Planunterlagen wird ortsüblich bekanntgemacht, ferner werden die Träger öffentlicher Belange im Parallelverfahren beteiligt. Sämtliche Stellungnahmen, Anmerkungen und Anregungen wurden vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen und werden berücksichtigt bzw. in die Planung mit eingearbeitet.
