Wittibreut
Natur- und Nachhaltigkeits-Unterricht an der Grundschule mit mobiler Umweltstation

20.10.2021 | Stand 19.09.2023, 23:17 Uhr
Wolfgang Hascher

Viel Praxisbezug zu den Themen Natur und Nachhaltigkeit konnte den Kindern aller Klassen an der Grundschule Wittibreut mit dem "NaTour"-Wagen vermittelt werden. Hier stellt gerade die 1. Klasse die Landschaft am Inn dar, um das Thema Auwald und Vogelzug zu erläutern. Schulleiterin Yvonne Welsch (links), Dr. Angela Lenhard (stehend) und Gerti Kreideleder (links daneben) sowie Bürgermeisterin Christine Moser (Mitte sitzend) freuten sich über den gelungenen Natur-Unterricht. −Foto: Hascher

Sehr erfolgreich werden seit langem an der Grundschule Wittibreut die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in vielen Unterrichtseinheiten den Kindern aller Klassen nahe gebracht. Das Ganze stets bezüglich der Wissens- und Stoffinhalte abgestimmt auf die jeweiligen Jahrgangsstufen, auf Vorwissen aufbauend und immer mit viel Praxis-Inhalten versehen.

So auch unlängst, als erneut der "NaTour-Wagen", der als "mobile Umweltstation" mit viel Unterrichtsmaterial ausgestattet ist, für einige Tage im Schulhof aufgestellt wurde. Dieser als Auto-Anhänger konzipierte Wagen ist ein Angebot der Umweltstation Naturium am Inn, beherbergt eine Vielzahl an Info- und Unterrichtsmaterialien und kann von Schulen oder anderen interessierten Institutionen gebucht werden. In diesem Fall wurde der Wagen mit Hilfe von Gemeindemitarbeitern und unterstützt durch Bürgermeisterin Christine Moser zur Schule gebracht, um dort im Rahmen der aktuellen "Klimawoche" als bestens ausgestattete Unterrichtsstation zu dienen.

Das vorhandene praxisorientierte Unterrichtsmaterial deckt die Themen Auwald, Wiese/Brenne und Vogelzug ab. Da die Auwald- und Wiesen-Themen ohnehin im Unterricht der Grundschule behandelt wurden, kam jetzt das Naturphänomen des Vogelzuges dran.

Unterstützend für die Lehrkräfte der Schule waren – beispielsweise am Unterrichtstag mit der 1. Klasse – auch Dr. Angela Lenhard als Naturwissenschaftlerin und Biologin sowie Gerti Kreileder als eine am Naturium ausgebildete Naturführerin mit dabei, um den Kindern die vielen Themen näherzubringen. Weitere unterstützende Ausbildungskräfte waren mit den anderen Klassen tätig.

Sehr kindgerecht und anschaulich durften die Schüler zuerst den Fluss "Inn" mit farbigen Textil-Bändern nachbauen, und zwar einmal so, wie er heute ist, und wie er früher floss. Danach wurden verschiedene Vögel besprochen, z.B. Gänsesäger, Schnatterente, Eisvogel, Teichhuhn, Amsel und Star. Dazu wurden die unterschiedlichen Schnäbel und Füße betrachtet und daraus geschlossen, welches Futter die jeweiligen Vogelarten zu sich nehmen.

Geklärt wurden auch die Fragen, warum Vögel überhaupt ziehen und weshalb sie auch hier am Inn bei ihrem Flug in den Süden Rast machen. Überlegt wurde dabei ebenfalls, dass manche Vogelarten im Winter bei uns keine für sie geeignete Nahrung mehr finden und deshalb in südlichere Länder fliegen, um im kommenden Jahr wieder zurückzukehren.

Die Natur ist sehr schützenswert

Dabei kam auch – sozusagen als grundlegende Thematik in Bezug auf die Auenlandschaft am Inn – zur Sprache, dass der Mensch auf vielfältige Weise in Natur und Lebensräume eingreift, sei es aus privatem oder wirtschaftlichem Interesse bzw. zur Nahrungsmittel- und Futtergewinnung. In jedem Fall stellen menschliche Eingriffe Veränderungen im Naturhaushalt dar, die zu einem gewissen Teil bezüglich ihrer nachteiligen Folgen wieder ausgeglichen werden. Aber letztlich sei alles, was um den Menschen herum lebt, die Natur und damit sehr schützenswert.

Nicht zuletzt wurde durch die Behandlung all dieser Themen bei den Kindern ein Bewusstsein für die durch den Menschen hervorgerufenen Eingriffe und Veränderungen im Naturhaushalt geschaffen und damit auch das Verständnis geweckt, dass die Natur mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt auch äußerst schützenswerte Lebensräume darstellt.

Teilgenommen hat die Schule auch an dem europäischen Projekt "Kleine Klimaschützer unterwegs". Dabei wurden von den Kindern "grüne Meilen" gesammelt, und zwar durch Zurücklegen von Wegen zu Fuß, per Rad, Bus oder Bahn. Dazu gab es Meilen für umweltbewusstes Essen oder für energiesparendes Verhalten. In der Schule wurden jeden Tag die Punkte aufgeschrieben und auf dem Plakat "Mit Witti unterwegs fürs Klima" zusammengefasst. So hoffen die Kinder und Lehrerinnen, dass viele umweltpositive Meilen zusammenkommen, die nicht nur als Vorbild für die Erwachsenen dienen, sondern auch dann bei der Projektpräsentation eingereicht werden können.

Im weiteren Verlauf dieses Schuljahres sollen die Themen "Umwelt", "Natur" und "Nachhaltigkeit", wie Schulleiterin Yvonne Welsch mitteilt, noch weiter behandelt werden. Und in Bezug auf die aktuelle Aktion mit dem NaTour-Wagen richtete sie zusammen mit den anderen Lehrerinnen einen Dank an die Gemeinde für die gebotene Unterstützung.