Simbach am Inn
Einbau der Luftfilter bis Jahresende

Geräte für 58 Räume in zwei Schulen – 80 Prozent Förderung bei 500 000 Euro Kosten

27.03.2022 | Stand 21.09.2023, 0:02 Uhr

Wie geht es weiter mit dem Einbau der stationären Lüftungsanlagen in zwei Schulen in Simbach am Inn? Darüber informierte in der jüngsten Stadtratssitzung Aaron Hirsch von der Firma Coplan, der die Entwurfsplanung vorstellte. Bis Jahresende soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

In einer früheren Sitzung hatte das Gremium beschlossen, keine lauten Luftreinigungs-Schränke für die Klassenzimmer zu kaufen, sondern effektive, leise, aber auch teure Anlagen einbauen zu lassen. Man kalkuliert mit Kosten von etwa 500000 Euro, die aber zu 80 Prozent gefördert werden.

Coplan hatte sich über die möglichen Varianten kundig gemacht und bevorzugt eine dezentrale Lösung. Das heißt, die Belüftung kann für jedes Zimmer separat geregelt werden, um flexibel zu bleiben. Dabei wird die Luft von draußen angesaugt und entsprechend gefiltert, damit keine Feinstaub-Partikel oder ähnliche Fremdkörper in den Raum gelangen können. Die Rohrleitungen und Lüftungsschlitze befinden sich in der Decke. Hinzu kommt noch die Steuerungstechnik.

Im Winter gelangt demnach kalte Luft in den Raum. Damit die Schüler nicht frieren, reicht es aber, die Heizung um zwei Grad wärmer als bisher einzustellen. Im Sommer hingegen lässt sich die Anlage zur Abkühlung der Räume benutzen, indem man sie über Nacht betreibt, wenn die angesaugte Luft entsprechend frisch ist.

CO2-Sensoren und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass die Lüftung nur dann läuft, wenn sich Menschen in den Räumen befinden. Die Geräte erzeugen ein Geräusch von maximal 35 Dezibel, was als vergleichsweise leise eingestuft ist.

Anlagen für 58 Zimmer werden benötigt

In der Josef-Karl-Nerud-Grundschule benötigt man Anlagen für 20 Zimmer, in der Inntal-Mittelschule sind es 38. Je nach Raumgröße haben die Geräte unterschiedlich viel "Power". Die Spanne reicht hier von 38 bis 300 Watt. Die Wartung durch den Hausmeister soll relativ einfach sein. Insbesondere wird empfohlen, die Filter jedes Jahr auszuwechseln, damit sie nicht verstopfen.

Aaron Hirsch ging auf den weiteren Zeitplan ein: Man könne jetzt mit der Angebotseinholung beginnen. Die Angebote werden von Coplan geprüft, dann kommt es zur Vergabe im Stadtrat. Ab dem 15. August sollten die Geräte bestellt werden, wobei man in den Sommerferien aber schon vorbereitende Maßnahmen für die Installation durchführen kann. Der Planer rechnet mit zehn Wochen Lieferzeit. Ab 26. Oktober sollte dann der Einbau beginnen. In Betrieb gehen könnten die Anlagen zu Weihnachten oder nach den Weihnachtsferien.

Es wird auch wichtig sein, die Termine mit den Schulleitern so abzusprechen, dass die benötigten Klassenzimmer für die Umbaumaßnahmen frei sind. Der große Unsicherheitsfaktor ist, ob man eine Firma findet, die den Zeitplan einhalten kann, da momentan viele Schulen solche Lüftungen einbauen lassen wollen.

Zu Beginn der Sitzung teilte Bürgermeister Klaus Schmid mit, dass die Planungsunterlagen zum Bau der A94 im Bereich von Simbach derzeit beim Bundesrechnungshof zur Prüfung sind. Welche Auswirkungen dies auf die Planung und den Zeitplan hat, könne man erst nach einer Entscheidung des Rechnungshofes sagen.

Weitere Vorgehensweise in Sachen A94

Die Stadt werde jedenfalls das Geschehen genau beobachten und dann im Stadtrat über das weitere Vorgehen beraten. Diese Vorgehensweise wurde bei einem Telefonat zwischen dem Bürgermeister und dem Leiter der Autobahn GmbH Südbayern, Michael Kordon, so empfohlen. In Sachen A94 hat die Stadt auch Schreiben an den Bundesverkehrsminister und an den bayerischen Verkehrsminister geschickt, um die eigenen Standpunkte deutlich zu machen.

Eine weitere Information betraf die Standorte für Hundetoiletten im Stadtbereich. 20 zusätzliche sollten laut Stadtratsbeschluss aufgestellt werden. Inzwischen sind die bestellten Toiletten eingetroffen und an vier neuen Standorten platziert worden. Zwölf weitere Plätze werden von der Verwaltung vorgeschlagen. Die vier noch übrigen Toiletten dienen als Reserve, um eventuell ältere Modelle austauschen zu können oder um sie nach Bedarf an neuen Plätzen aufstellen zu können.

Dann ging es noch um die Gasversorgung der Geothermiegesellschaft Braunau-Simbach. Mit dem heißen Wasser aus der Tiefe wird ein großer Teil der Städte Braunau und Simbach versorgt, aber gerade bei einem hohen Bedarf im Winter ist es nötig, zusätzlich mit Erdgas zu heizen. Um den Anteil an erneuerbaren Energien zu steigern, werde derzeit die Hinzunahme einer Hackschnitzelanlage favorisiert.

Hackschnitzel sollen Erdgasverbrauch senken

Die Gesellschaft sei bereits intensiv auf der Suche nach einem passenden Grundstück. Einen vollständigen Ersatz des Erdgases könne die Biomasse-Anlage allerdings nicht leisten, hieß es. Derzeit werde geprüft, ob die zusätzliche Heizanlage im Bereich der Stadt Simbach errichtet werden könne.