Braunau: Inzidenz sinkt, Impfquote steigt

Doch leider noch kein Anlass zum Aufatmen – Sieben-Tage-Inzidenz im Bezirk bei 1983,2 – Intensivstation ist voll

26.11.2021 | Stand 26.11.2021, 18:04 Uhr

Die Weihnachtsdeko an der Innbrücke zwischen Braunau und Simbach begrüßt die Vorweihnachtszeit in beiden Städten. Etwas Normalität in diesem Advent, denn die Christkindlmärkte drent und herent sind schon länger abgesagt. −Foto: Brodschelm

Nur knapp unter 2000 liegt die Sieben-Tages-Inzidenz im Bezirk Braunau – genauer gesagt bei 1983,2 (Stand: Freitag 17 Uhr). Immerhin weniger als noch vor einer Woche, als diese Zahl bereits auf 2185 kletterte. Übrigens landet der Bezirk damit am Freitag auf Platz zwei in Oberösterreich gleich nach Ried (2003,2).

Trotzdem hält Braunau einen Negativ-Rekord in Österreich: Die Impfquote liegt bei gerade einmal 55,30 Prozent (Stand: 25. November) und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 66,34 Prozent. Aber etwas Positives hat diese Zahl doch. Sie stieg seit vergangener Woche zumindest ein wenig an, letzten Freitag waren es nämlich noch 54,51 Prozent.

In Österreich schrieben viele Medien in dieser Woche darüber und untermauerten ihre Vermutung zwischen niedriger Impfquote und hoher Inzidenz mit Zahlen aus ganz Österreich. Als Beispiel wurden hier auch die angrenzenden bayerischen Landkreise genannt, wie der Landkreis Rottal-Inn mit einer noch schlechteren Impfquote von 53,7 Prozent (Stand: vor einer Woche).

Doch wie sieht es eigentlich im Krankenhaus St. Josef in Braunau aus? Gibt es hier noch freie Betten auf der Intensivstation? Diese Fragen stellte die PNP Pressesprecher Dr. Christian Huber. "Wir sind voll", erklärte er. Im Moment behandelt das Krankenhaus 43 Corona-Patienten, davon liegen sieben Personen auf der Intensivstation. "Es ist hier kein Bett mehr frei", betonte Dr. Huber.

Auf die Frage, ob auch in Braunau bereits Patienten verlegt werden mussten, so wie im Landkreis Rottal-Inn bereits trauriger Alltag, konnte er dies noch verneinen: "Das war bis jetzt noch nicht notwendig."

Allerdings ist es auch erschreckende Realität, dass allein in dieser Woche sieben Intensiv-Betten wieder frei wurden, da die Patienten im Alter zwischen 57 und 100 Jahren verstarben. Ansonsten hätte auch das Braunauer Krankenhaus verlegen müssen, sei man sich bewusst. Doch wohin? "In Oberösterreich ist es gerade überall schwierig", wusste Dr. Huber zu berichten. Die dadurch freigewordenen Betten waren bis gestern übrigens wieder belegt.

In ganz Oberösterreich sehen die Zahlen nicht rosig aus. Hier liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 1499,5. Insgesamt verstarben hier bereits 2084 Menschen an Covid-19 seit Ausbruch der Pandemie, elf allein gestern. Vergangene Woche waren es noch 2015 Tote in Oberösterreich. Im Bezirk Braunau gab es am Freitag 2790 "aktive" Fälle von bestätigten Infektionen mit dem Corona-Virus. Das sind zumindest weniger als am Tag vorher. Der harte Lockdown in Österreich, der bereits seit einer Woche gilt, für Ungeimpfte sogar schon zwei Wochen, scheint mit den leicht sinkenden Zahl endlich Wirkung zu zeigen. Ob man die vierte Welle damit wirklich bricht, wird sich bis zum 17. Dezember zeigen. Bis dahin gilt in Oberösterreich der Lockdown.

Im Moment befinden sich in Oberösterreich übrigens insgesamt 560 Personen auf der Normalstation (Vorwoche: 534) und 127 auf den Intensivstationen (109).

− th