Pfarrkirchen
Wald der Nationen: Geburtstag im Stillen

11.04.2021 | Stand 21.09.2023, 5:33 Uhr

Zum runden Geburtstag des Waldes der Nationen trafen sich Bürgermeister Wolfgang Beißmann und Daniela Brodschelm vom Kindergarten St. Elisabeth auf dem Areal in Rottsteg. −Foto: Schneider

Ein Jubiläum ohne Fest ist zwar nur halb so schön, begangen werden muss es aber natürlich trotzdem. Der "Wald der Nationen" in Mahlgassing/Rottsteg feiert heuer zehnjähriges Bestehen. Eigentlich sollte eine große Geburtstagsfeier mit den Kindern des St. Elisabeth Kindergartens steigen. Coronabedingt war dies leider nicht möglich. Bürgermeister Wolfgang Beißmann und Kindergartenleiterin Daniela Brodschelm trafen sich dennoch, um das Jubiläum des gelungenen Projekts zu würdigen.

"Ein wunderschönes Fleckchen Erde" sei der Wald der Nationen, von dem ganz Pfarrkirchen profitiere, sagte der Bürgermeister vor Ort "Die heimischen und auch internationalen Bäume aus 28 Nationen bilden die Vielfalt des Kindergartens wunderbar ab." Und auch waldpädagogisch werde hier tolle Arbeit vom Kindergarten St. Elisabeth geleistet.

Gemeinsam erinnerte man sich zurück, wie der Wald von der ersten Idee zum ausgereiften Projekt herangewachsen ist. Und auch heute wird er noch stetig weiterentwickelt. "Das Thema Umwelt war für den Kindergarten immer schon wichtig", sagt Brodschelm. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bürgermeister Georg Riedl und Maria Watzl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten habe man sich ein Konzept überlegt, dass den Kindern die Natur näher bringt und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt miteinbezieht. Die Idee für den Wald der Nationen entstand und wurde am 9. April 2011 in die Tat umgesetzt.

Zunächst wurden Bäume aus 26 Nationen – so viele verschiedene Kulturkreise waren damals im Kindergarten vertreten – gepflanzt. Mittlerweile sind noch italienische und syrische Bäume dazugekommen. Pappeln und Buchen stehen neben Exoten wie dem chinesischen "Urwelt Mammutbaum". Dabei muss man vor allem darauf achten, "dass die Bäume winterhart sind", weiß Brodschelm.

Totholz und Storchennest

Der Kindergarten nutzt den beschaulichen Ort regelmäßig für Ausflüge, Picknicks oder kleine Feste. Außerdem kann man hier auch wunderbar die Flaggen der verschiedenen Nationen lernen, weil sie bei jedem Baum dabeistehen. Der Bauhof kümmert sich liebevoll um das Areal, das auf staatlichem Grund steht, und hat dort zum Beispiel Totholzlager für Insekten oder auch ein Storchennest geschaffen, das hoffentlich bald bezogen wird.

Nun, zu seinem zehnten Geburtstag, bekommt der Wald der Nationen ein weiteres Extra. Daniela Brodschelm will einen GeoCache-Kasten anbringen, der die Kinder zum Rätselraten einlädt und in dem ein kleiner Schatz versteckt ist. Geocaching ist eine Schatzsuche per GPS-Gerät. Gerade in Zeiten der Corona-Krise kann dies eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung im Freien sein. An besonderen Stellen mit Bedeutung, Aussichtspunkten oder eben dem Wald der Nationen kann man mit Hilfe des GPS-Geräts Rätsel entdecken. Wer sie löst, findet vielleicht einen Schatz oder zumindest ein Büchlein, in das man sich als erfolgreicher Schatzsucher eintragen kann.

Zudem werden in dem Kästchen noch kleine Mülltüten zu finden sein. So kann man beim Spazierengehen oder auf Schatzsuche auch gleich noch etwas Müll sammeln und der Umwelt etwas gutes tun. Ist das nicht ein schönes Geburtstagsgeschenk für einen Wald?