Pfarrkirchen
Nach 32 Jahren: Krippenleiterinnen verabschiedet

29.04.2021 | Stand 20.09.2023, 23:29 Uhr

Bei der Verabschiedung: (von links) der Geschäftsführende Vorstand der Kreiscaritas, Norbert Schellmann, Christine Erdreich, Manuela Bertlein und KCV-Vorstand Markus Tischler. −Foto: Förg

Sie standen Jahrzehnte lang für eine wertvolle und gute Betreuung der Kleinsten in der vom Kreiscaritasverband (KCV) betriebenen Kinderkrippe Zwergenburg: Christine Erdreich und Manuela Bertlein. Mit der Übernahme der Krippe durch die Pfarrcaritas zu Beginn dieses Jahres beendeten die beiden ihre Tätigkeit als Leiterinnen dieser Einrichtung. Eine Entwicklung, die durchaus von ein paar Misstönen begleitet wurde. Jetzt verabschiedete die Kreiscaritas die beiden verdienten Damen offiziell.

Corona hat eine schöne und würdige Feier verhindert, aber "einfach so" wollten der Geschäftsführende Vorstand des KCV, Norbert Schellmann, und Vorstand Markus Tischler das Duo nicht gehen lassen. Und so würdigten sie dessen Verdienste und Leistungen in kleinem Rahmen. Dazu traf man sich unter Einhaltung aller Corona-Vorgaben in der Cafeteria des Altenheims St. Konrad.

Zusammengerechnet waren Erdreich und Bertlein 64 Jahre lang in der Zwergenburg tätig, wie Tischler vorrechnete. "Eine sensationelle Leistung", findet er. Von Anfang seien beide dabei gewesen. Christine Erdreich begann am 24. April 1989 ihren Dienst als Leiterin der Krippe. Damals waren nur drei der zwölf genehmigten Plätze besetzt. Aber das änderte sich sehr schnell. Zuletzt wurden 30 Mädchen und Buben in der Zwergenburg, die die ersten Krippe im Landkreis war, betreut.

Erdreich, so Vorstand Tischler, habe sich stets weitergebildet, so auch zur Krippenpädagogin. Sie habe in den 32 Jahren als Leiterin ihre Mitarbeiterinnen ausgesucht, geschult und stets auf ein harmonisches und gutes Miteinander im Team sowie mit Eltern, Behörden und Vorgesetzten geachtet.

Manuela Bertlein begann am 1. Juli 1989, zuerst als hauswirtschaftliche Kraft. 1995 absolvierte sie ihren Abschluss zur Kinderpflegerin und absolvierte erfolgreich die Fortbildung zur Krippenpädagogin. Seit Februar 2000 war sie stellvertretende Leiterin.

Tischler und Schellmann zollten den beiden höchsten Respekt für ein so langes gemeinsames Wirken. Die Einrichtung stets weiterzuentwickeln erfordere ein Höchstmaß an Vertrauen und Disziplin. Erdreich und Bertlein hätten maßgeblich zum sehr guten Ruf der Kinderkrippe beigetragen. Als Anerkennung und Dank erhielten sie neben einem schönen Blumenstrauß und einem Paket mit toskanischen Spezialitäten auch eine Urkunde, mit der das Wirken der beiden entsprechend gewürdigt und der Respekt und die Hochachtung für diese Leistungen betont wurde.

"Ich kann rückblickend sagen, dass ich wahnsinnig viele schöne Augenblicke in der Kinderkrippe Zwergenburg erleben durfte, aber auch, dass wir die ganzen Jahre über immer wieder mal ,zu kämpfen‘ hatten, um allen gerecht zu werden", sagte Christine Erdreich. Aber an diesen Aufgaben sei man stets gewachsen. Nichts sei offen geblieben: "Es gab glückliche Kinder und Eltern, sehr zufriedene Vorgesetzte und eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und den Behörden." Sogar ihren Herzenswunsch, den Benefizball zum 25-jährigen Jubiläum der Zwergenburg, habe sie sich erfüllen können.

Das Fazit von Manuela Bertlein, die jetzt im Caritas-Kindergarten St. Nikolaus in Nöham arbeitet, fiel ähnlich aus. Sie habe sich damals sehr gut in ihrem neuen Wirkungskreis eingelebt und sich über die Arbeit mit den Kindern und ihren Kolleginnen jeden Tag gefreut. Ihr Entscheidung auf eine Veränderung habe sie keine Sekunde bereut. Sehr glücklich zeigten sich Bertlein und Erdreich, dass ihnen zum Abschied von Kolleginnen anderer Kindergärten, den Mitarbeiterinnen und Eltern eine sehr große Wertschätzung zu Teil wurde.

− sf/red