Arnstorf
Zahlen, Daten, Fakten: Das Jahr in der Marktgemeinde

Auch in diesem Jahr hält Bürgermeister Brunner die Bürgerversammlung digital ab – Heute Abend Live-Chat

24.11.2021 | Stand 21.09.2023, 0:32 Uhr
Monika Bergbauer

Vor laufender Kamera legte Bürgermeister Christoph Brunner den Rechenschaftsbericht ab.

Die Bürgerversammlung ist auch in diesem Jahr nur in digitaler Form möglich. Am liebsten wäre es Bürgermeister Christoph Brunner gewesen, er hätte in Präsenz zu den Bürgern sprechen können. Doch die Pandemie-Lage führte zu dieser Entscheidung. Deshalb machte er seine Ausführungen vor laufender Kamera. Ab sofort kann jeder Interessent die Informationen auf der Homepage des Marktes Arnstorf unter www.arnstorf.de einsehen. Am heutigen Donnerstag wird ab 20 Uhr auch die Möglichkeit gegeben, an einem Live-Chat teilzunehmen.

Über den Link https://marktarnstorf.my.webex.com/marktarnstorf.my/j.php?MTID=mddb82a887c1b559e141d09b8e6a70808 ist die Anmeldung möglich.

Die Teilnehmer benötigen einen Laptop, einen PC, ein Tablet oder ein Smartphone mit Audioverbindung und Mikrofon, einen Internetzugang und müssen bei Beitreten des Meetings "Über den Browser beitreten" anklicken. Anschließend werden sie nach Angaben zu Name und E-mail gefragt. Diese Felder sind vollständig auszufüllen. Anonyme Anfragen werden nicht zugelassen.

Haushalt schrumpft im Vergleich zum Vorjahr



Vielfältig war der Markt Arnstorf "unterwegs", um die Kommune weiter auf dem eingeschlagenen Weg voran zu bringen und so konnte ein ereignisreiches Jahr mit allerhand konkreten, zukunftsorientierten Weichenstellungen vorgestellt werden. Der Haushaltsansatz lag mit 20,4 Millionen Euro um 2,64 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr, begründet durch den Rückgang der Gewerbesteuer. Sie stellt mit 7,6 Millionen Euro die größte Einnahmequelle dar, gefolgt von der Einkommensstreubeteiligung mit 3,5 Millionen Euro. Die hohe Kreisumlage von 6,3 Millionen Euro ist dem starken Gewerbesteuerjahr 2019 geschuldet.

Die Steuerkraft je Einwohner beträgt 1938,71 Euro. Sie ging sprunghaft nach oben. Der Gewerbesteuerhebesatz hat laut Brunner mit 295 Prozent ein sehr niedriges Niveau. Die Zinsbelastung schlägt mit 90.400 Euro zu Buche. Der Schuldenstand vermindert sich zum 31. Dezember auf voraussichtlich 5,28 Millionen Euro (738 Euro je Einwohner).

Ein umfangreiches Investitionsprogramm mit einem Volumen von 12 Millionen Euro wurde laut Brunner für heuer aufgelegt. Die Maßnahmen: Erwerb Unteres Schloss 4, Straßenbaumaßnahmen, Außenanlage Kita Pusteblume, flächige Sanierung Wasserleitungsnetz, und anderes mehr. In die Schulen investierte man 560.800 Euro.

Arnstorf sei attraktiv, was die stete Aufwärtsentwicklung der Einwohnerzahl auf aktuell 8361 widerspiegele. 47 Eheschließungen, davon neun in Roßbach, wurden beurkundet. Bei der Terminfindung in Arnstorf wurde man flexibler, wobei die Samstage gerne genommen werden. Auch die Zahl der Geburten mit bisher 218 zeige nach oben; das Geburtshaus werde sehr gut angenommen.

Zwei Bauleitplanverfahren konnten heuer abgeschlossen werden, nämlich die Außenbereichssatzung Holzhäuseln, erste Änderung, und das allgemeine Wohngebiet "Im Feld III", erste Änderung. Zusätzlich gibt es laufende Verfahren, unter anderem beim Bebauungsplan Gewerbegebiet Schönauer Straße in der zweiten Änderung. Ein sehr umfangreiches Verfahren sei die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für das gesamte Gemeindegebiet.

Für den Gewerbepark Kollbachtal sei die Ausführungsplanung abgeschlossen, derzeit sei die Ausschreibung in Vorbereitung. Die Auftragsvergabe solle im Januar erfolgen, so dass man im Frühjahr mit der Maßnahme beginnen kann. Die Baukosten für Straßenbau, Wasserleitungen und Kanal liegen bei 2,56 Millionen Euro. Die Neuplanung der Kläranlage Arnstorf kommt voran, die Kläranlage in Mariakirchen wird aufgelassen. Viel Geld werde in die Wasserversorgung investiert. Für 353.000 Euro werden in mehreren Bereichen die Wasserleitungen erneuert. Auch ein Sanierungs- und Strukturkonzept wurde auf den Weg gebracht. Damit wolle man die eigene Wasserförderung steigern und Versorgungssicherheit gewährleisten.

In Sachen Breitbandausbau konnte laut Brunner heuer ein wirklicher Meilenstein zum Abschluss gebracht werden. Alle vier Verfahren sind vergeben, nachdem der ländliche Raum für die ausführenden Unternehmen deutlich interessanter wurde. Die Preise liegen weit unter den veranschlagten. Anstelle der ursprünglich prognostizierten 23,8 Millionen werde man die Maßnahme mit 10,09 Millionen Euro realisieren können. Für den Cluster Nord mit den Gemeinden Johanniskirchen, Roßbach und Arnstorf hat Arnstorf die Verantwortung übernommen. Die Förderung beträgt rund 90 Prozent, so dass auf den Markt Arnstorf rund 327.000 Euro Eigenanteil entfallen. Die Ausbauzeiten liegen bei rund 23 Monaten, so dass Ende 2023 der gesamte Außenbereich des Marktes mit Breitband versorgt werde.

Im kommenden Frühjahr sollen die Sportanlagen am Schulzentrum erneuert werden. Hier liegen bereits beide Förderbescheide vor. Die Gesamtinvestitionskosten liegen bei 848.000 Euro, es gebe jedoch Zuwendungen durch den Bund (315.000 Euro) und die Regierung von Niederbayern (152.000 Euro). Im Schulzentrum werde die Beleuchtung in Turnhallengebäude und Mensa auf LED umgestellt, auch hier gebe es Zuschüsse.

Für den Neubau der Grundschulturnhalle mit Schaffung des notwendigen Raumbedarfs werde das Vergabeverfahren zur Auswahl des Planungsbüros gestartet. Spätestens 2024 solle der Bau realisiert sein. Die Umgestaltung der Außenanlagen des Kindergartens Pusteblume sei weitgehend abgeschlossen, die Kosten betragen rund 260.000 Euro. Auch der Auftrag zur grundlegenden Neugestaltung des Naherholungsgebietes Arnstorfer Au ist vergeben, ein Projekt, das voraussichtlich mit 50.000 Euro von Leader gefördert werde und im Frühjahr umgesetzt werden solle, so Brunner.

Freude über "Großen Preis des Mittelstandes"

Im Freibad wurde mit der Beckenkopfsanierung begonnen. Der Rand wird komplett mit Granit eingefasst. Im Frühjahr wird die Maßnahme, sobald es die Witterung erlaubt, fortgeführt, so dass einer Eröffnung am 1. Mai laut Brunner nichts im Wege stehen sollte. Heuer zählte man 24.300 Besucher, deutlich mehr als im ersten Corona-Jahr mit 17.900. Die Öffnungszeiten im Kiosk sollen nächstes Jahr optimiert werden.

Im Baugebiet "Triefeldener Feld II" werden die letzten Kaufverträge Ende 2021 abgeschlossen. Gespräche mir Grundstückseigentümern für ein neues Baugebiet werden Brunner zufolge bereits geführt. Eine große Freude war es dem Bürgermeister, als er im September den großen Preis des Mittelstandes für den Markt Arnstorf als "Kommune des Jahres" entgegennehmen durfte.

Die Kultur war wiederum sehr gebeutelt. Deutlich wurde das auch bei der Aufzählung, was alles nicht stattfinden konnte. Nun hofft man auf bessere Zeiten: Das Neujahrskonzert der "Arnstorf Classics" ist für den 9. Januar vorgesehen. Auch das Kulturmobil soll im Juli wieder gastieren und die Planungen für das Mittelalterfest von 10. bis 12. Juni laufen. Erwartet werden etwa 25.000 Besucher.

Partnerschaft mit Eybens nur auf Sparflamme

Die Kita Pusteblume besuchen derzeit 130 Kinder; 24 gehen in die Krippe; die Grundschule zählt 204 Schüler in acht Klassen, die Closen-Mittelschule 284 Schüler und somit 24 mehr als im letzten Jahr, in elf Klassen. Neuer Rektor ist Marco Ketter. An der Realschule sind 700 Schüler in 28 Klassen, neuer stellvertretender Rektor ist Markus Fischl. Die Volkshochschule erarbeitet für das kommende Jahr wieder ein breites Angebot. Bis Oktober konnten heuer nur rund 30 Veranstaltungen durchgeführt werden.

In der Gemeindebücherei hat der Nutzer Zugriff auf über 85.000 Medien, nachdem hier auch "onleihe" möglich ist. Austauschfahrten im Rahmen der Partnerschaft mit Eybens seien nicht möglich gewesen, man wolle diese jedoch zu gegebener Zeit wieder ins Auge fassen. Lediglich ein deutsch-französischer Tandem-Onlinekurs von Februar bis April und Oktober bis November fand statt.

Im Haushalt 2021 stehen für das Feuerlöschwesen insgesamt 647.300 Euro zur Verfügung. Im Gemeindebereich sind rund 450 Mitglieder aktiv. Alle Gerätehäuser werden mit Absauganlagen ausgestattet und der Baubeginn im Gerätehaus Ruppertskirchen erfolgt noch heuer. Verwiesen wurde auch auf die umfangreichen Tätigkeiten des Seniorenbeirats beziehungsweise der Familienpaten, was eine große Bereicherung für den Markt darstelle.

Es gab hinsichtlich des Seniorenbegegnungszentrums bezüglich räumlicher Veränderungen Diskussionen. Hier wurden Baumaßnahmen vorgenommen. Schließlich wurde darauf verwiesen, dass der Markt die Verdienste von Alfons Sittinger mit der Verleihung der Ehrenbezeichnung Altbürgermeister im Juli würdigte und zugleich die ausgeschiedenen Marktgemeinderatsmitglieder Theres Brandhuber, Carola Weiner, Renate Eicher und Arno Sonderfeld verabschiedete.