Arnstorf
Vertiv soll keine "Industrieruine" werden

Bürgermeister Christoph Brunner steht im Austausch mit Interessenten für das Areal

27.11.2020 | Stand 27.11.2020, 17:13 Uhr

Der Systementwickler Vertiv Integrated Systems GmbH verlagert einen Teil der Produktion von Arnstorf nach Tschechien. Der Arnstorfer Bürgermeister will auf keinen Fall, dass das Areal in naher Zukunft brach liegt. −Foto: Machtl

Der Systementwickler Vertiv Integrated Systems GmbH verlagert einen Teil der Produktion von Arnstorf nach Tschechien (der "Rottaler Anzeiger" berichtete in seiner gestrigen Ausgabe). Laut IG Metall sind 110 Arbeitsplätze betroffen. Auch die Zukunft der verbleibenden 113 Mitarbeiter ist nach Angaben der Gewerkschaft ungewiss.

Er sei, so sagt Bürgermeister Christoph Brunner im Vorfeld über den Stellenabbau von der Arnstorfer Vertiv-Geschäftsführung informiert worden. "Klar ist: Die unternehmerische Entscheidung werde ich natürlich nicht rückgängig machen können. Aber ich stehe im intensiven Austausch mit Interessenten darüber, was aus dem Areal in der Mariakirchener Straße werden soll", erklärt der Rathauschef.

Denn Brunner gibt sich keinen Illusionen hin, dass die verbleibenden 113 Mitarbeiter auf längere Sicht in Arnstorf verbleiben "Es ist ein scheibchenweises Ableben. Was ich aber auf keinen Fall möchte, ist eine ,Industrieruine‘." Aber er ist guter Dinge: "Es gibt glücklicherweise Interessenten, die hierhin gerne übersiedeln würden. Ideal wäre natürlich, wenn sie in einer ähnlichen Branche tätig wären wie Vertiv. Dann hätten einige Mitarbeiter wieder einen neuen Arbeitsplatz."

Denn, so Brunner, "die gewachsene Belegschaft – viele arbeiten ja schon viele Jahre im Betrieb – hat ein schwieriges Alter am Arbeitsmarkt, der aktuell noch rauer ist". Für sie, aber auch für die Marktgemeinde Arnstorf sei Vertiv immer ein gut laufender Betrieb gewesen. Insofern sei die aktuelle Entwicklung sehr bedauerlich.

Sollte sich kein größerer Interessent für den Standort entscheiden, könne man eventuell auch mehrere kleinere Betriebe unter einem Dach in einer Art Business Park unterbringen, so Brunner. "Wir haben viele Anfragen. Gewerbeflächen werden in Arnstorf händeringend gesucht", weiß der Bürgermeister.

Die Pressestelle von Vertiv war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

− hob