Zwiesel
Start ins neue Gastschuljahr

Eröffnungsfeier am Gymnasium Zwiesel – "Zukunftsinvestition für Frieden und Verständigung"

21.11.2021 | Stand 21.11.2021, 13:54 Uhr

Bei der Eröffnungsfeier mit dabei waren auch 21 tschechische Gastschüler, die dieses Schuljahr an elf verschiedenen ostbayerischen Gymnasien verbringen. −Foto: Euregio

Das 26. Gastschuljahr der Euregio ist am Gymnasium Zwiesel feierlich eröffnet worden – zusammen mit 21 Schülerinnen und Schülern aus insgesamt elf tschechischen Gymnasien, die dieses Schuljahr an elf verschiedenen ostbayerischen Gymnasien verbringen.

Das Gymnasium in Zwiesel nahm vor genau 20 Jahren das erste Mal am Euregio-Gastschuljahr teil. Seitdem wurde das Gymnasium bereits für 43 tschechische Gastschülerinnen und Gastschüler zum Gastgymnasium und somit zu einem unabdingbaren Bestandteil des Projekts. Auch im aktuellen Schuljahr 2021/2022 dürfen sich sechs tschechische Gastschülerinnen über die Gastfreundschaft vor Ort freuen.

Der neunmonatige Gastschulaufenthalt tschechischer Gymnasiasten in Bayern ist eines der langjährigen Euregio-Projekte und wurde von Beginn an von der Bayerischen Staatskanzlei und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds finanziell unterstützt. "Bereits 560 jungen Menschen wurde die Möglichkeit gegeben, eine einzigartige und tiefe Beziehung zum Nachbarland und seinen Bewohnern aufzubauen. Sie lernten, Grenzen abzubauen und Brücken zu bauen und das zu suchen, was uns, die Tschechen und die Deutschen, verbindet", sagt Dr. Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Zu Beginn der Eröffnungsfeier begrüßten Martina Kuchler, die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, und Betreuungslehrerin Jana Aschenbrenner alle Gäste und zeigten sich sehr erfreut über das Bestehen dieses Programmes. Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer bedankte sich bei allen Teilnehmern für die langjährige Zusammenarbeit und drückte seine Bewunderung nicht nur für den Mut der Schülerinnen und Schüler, sondern auch für den Mut und die Bereitschaft der Gastfamilien aus. Im Rahmen eines digitalen Grußwortes wünschten auch Landrätin Rita Röhrl und Zwiesels 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer den Gastschülerin ein erfolgreiches Jahr.
Die stellvertretende Passauer Landrätin Roswitha Toso überbrachte vor Ort ein paar persönliche Worte: "Jungen Menschen die Chance auf Austausch zu geben, ist nach meiner festen Überzeugung die beste Zukunftsinvestition für den Frieden und Verständigung. Das wird sich auch Jahrzehnte später noch auszahlen."
Nach den feierlichen Reden stellte die Projektkoordinatorin Veronika Tůmová alle 21 Teilnehmenden vor. Drei Vertreter aus den Reihen der Gastschülerinnen und Gastschüler teilten ihre Erwartungen und Erfahrungen aus dem ersten Monat ihres Aufenthaltes mit: "Ich war überrascht von der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen", sagte Klára Kafková, die in diesem Schuljahr das Gymnasium Zwiesel besucht.
Petr Jakeš vom Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf war von seiner neuen Klasse und der Gastfamilie beeindruckt: "Die Realität ist viel besser als ich es mir vorgestellt habe". "Für mich bedeutet dieser Aufenthalt von Anfang an, meine Komfortzone zu verlassen und unabhängiger zu werden", berichtete Adéla Kuchařová vom Gymnasium Leopoldinum.
Daniela Cvachová, die im Schuljahr 2002/2003 am Projekt teilnahm, beschrieb ihre Erfahrungen und wie sie davon auch in der Zukunft profitieren konnte. Daniela arbeitete für verschiedene Unternehmen, bei denen sie in ihrer täglichen Arbeit Deutsch genutzt hat. Gerade genießt sie ihre Elternzeit und zieht mit ihrer Familie nach Kdyně um, ganz nahe der deutschen Grenze. Sie möchte allen drei Kindern die deutsche Sprache beibringen.
Der letzte Teil des Abends wurde den Gastfamilien gewidmet, die große Bewunderung dafür verdienen, dass sie einen am Anfang noch fremden jungen Menschen für neun Monate in ihr Zuhause aufnehmen. Dies erfordert großen Mut und Offenheit. 13 von insgesamt 18 Gastfamilien, die wir in diesem Schuljahr haben, nahmen an der Eröffnung teil. Sie erhielten großen Applaus.

− bbz