Arnbruck
Zwieseler Fink hat jetzt sein Nest im Arnbrucker Rathaus

Die "Woideckmusi" überbrachte den 2019 verliehenen Wanderpreis an Bürgermeisterin Angelika Leitermann

05.10.2020 | Stand 19.09.2023, 6:32 Uhr
Hans Weiß

Nun nistet der "Zwieseler Fink" eine Zeitlang im Arnbrucker Rathaus, in dem ihn die "Woideckmusi" – Matthias Gröller (von links), Hedi Beer mit Antonia, Markus Gröller und Florian Beer mit Emanuel am Freitag an Bürgermeisterin Angelika Leitermann (Mitte) überreicht hatten. −Foto: Hans Weiß

Der älteste Volksmusik-Wanderpreis in Bayern, der "Zwieseler Fink", nistet jetzt für eine Zeitlang im Rathaus in Arnbruck (Lkr. Regen). Am Freitag überreichten ihn die Vier von der "Woideckmusi", der die Jury den prächtigen Vogel beim Wettbewerb im November 2019 verliehen hatte, an Bürgermeisterin Angelika Leitermann.

Die Rathauschefin versicherte, dass die traditionsreiche Trophäe im Rathaus einen ehrenvollen Platz in einer schönen Vitrine bekommen werde. "Für unsere Gemeinde ist das eine ganz besondere Ehre!"
Eigentlich wäre am 19. April dieses Jahres in der Weinfurtner-Innovationsglashütte ein festlicher Finkeneinstand vor großem Publikum geplant gewesen, zumal die Freude über den Zwieseler Fink eine doppelte war: Maria Weinfurtner und Tobias Probst hatten den "Jugendfink" gewonnen.

Und es gab auch einen dritten Grund für ein großes Fest: Der Zwieseler Fink war vergangenes Jahr 80 geworden! Aber die Corona-Pandemie hat das alles über den Haufen geworfen. Es gibt heuer im November deswegen auch keinen Wettbewerb.
Die "Woideckmusi" ist wie die Jugendfink-Preisträger an zwei Orten angesiedelt: Matthias und Markus Gröller sind zwei Arnbrucker, Hedi und Florian Beer kommen aus Rötz im Nachbarlandkreis Cham. Letztere hatten zur Übergabe auch ihre beiden Kinder Antonia und Emanuel mitgebracht.

Mit ihrem feinen Spiel auf Raffele, Zither, Hackbrett, Melodie- und Begleitgitarre, Kontrabass und Maultrommel hatten sie nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum regelrecht verzaubert. Über 50 Volkssänger und Volksmusikanten waren am 3. und 4. November 2019 in der Bayerwaldstadt zu Gast und gaben ihr Bestes. Höhepunkt des Finkenwochenendes war der Festabend im großen Saal des Kulturzentrums mit mehr als zehn Gruppen.
Der "Zwieseler Fink" ist Bayerns ältestes Sänger- und Musikantentreffen und die silberne Trophäe die originale Figur von 1939. Am Kriegsende 1945 befand er sich in Frauenau, in das die Amerikaner eingerückt waren. Um den kostbaren Vogel vor jeglichem Zugriff zu schützen, versteckte man ihn im Hühnerstall, wo er die Nachkriegswirren bestens überstand.