Ein tragischer Unfall hat sich im Herbst 2019 in einer Pflegeeinrichtung im Altlandkreis Viechtach ereignet. Seit Mittwoch muss sich ein Pfleger wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung vor dem Amtsgericht Viechtach verantworten.
Ein Pfleger und eine Pflegerin wollen einen 24-jährigen Schwerstbehinderten aus dem Bett in seinen Rollstuhl heben. Er hängt an Gurten an einem Patientenlifter, einer speziellen Hebevorrichtung. Plötzlich löst sich sein rechter Fuß und er fällt auf den Boden, knallt mit dem Kopf gegen das Fahrgestell des Lifters. Zwei Wochen später stirbt er im Krankenhaus in Regensburg.
Die mutmaßliche Ursache: das beim Sturz erlittene Schädel-Hirn-Trauma in Verbindung mit der Hirnerkrankung, an der er leidet. Der Pfleger soll nicht mit der gebotenen Sorgfalt gehandelt haben und daher verantwortlich sein für den Tod des jungen Mannes, so die Sicht der Staatsanwaltschaft. Sollten sich am zweiten Verhandlungstag am 13. April keine neuen wesentlichen Erkenntnisse ergeben, geht Richterin Götte von einem Freispruch aus.