Viechtach
Mit schwimmendem Auto auf Schwarzem Regen: Polizei ermittelt

02.08.2021 | Stand 02.08.2021, 20:16 Uhr

Eine holländische Familie unternahm eine „Spritztour“ mit ihrem umgebauten Fahrzeug auf dem Schwarzen Regen bei Viechtach. −Foto: Klaus Dichtl

Von Aaron Graßl und Christoph Eberle

Einen nicht alltäglichen Einsatz hatten Beamte der Polizeiinspektion Viechtach am Freitagvormittag auf dem Fluss Schwarzer Regen. Sie verfolgten ein Amphibienfahrzeug.



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Wie die PI Viechtach mitteilt, ging gegen 13 Uhr bei der Polizei die Mitteilung ein, dass auf dem Schwarzen Regen von Viechtach in Richtung Höllensteinsee ein motorbetriebenes Amphibienfahrzeug unterwegs sein soll. Das Wasserfahrzeug konnte durch die Polizeibeamten auf dem Fluss in der Nähe von Pirka festgestellt werden. Es handelte sich um ein Auto, das zu einem Wasserfahrzeug umgebaut und mit einem Elektro- und Benzinaußenbordmotor ausgestattet worden war.







Die Streifenbesatzung lieh sich zunächst von einer Privatperson ein Boot mit Elektromotor aus und nahm die Verfolgung auf. Als die Batterie leer war, kam ihnen eine weitere Privatperson zu Hilfe und nahm sie in einem Ruderboot auf. Kurz vor dem Höllensteinsee konnte das Wasserfahrzeug eingeholt und kontrolliert werden. Bei dem Bootsführer handelte es sich um einen 54-jährigen niederländischen Urlauber, der zusammen mit seiner Frau und vier Kindern auf dem Boot unterwegs war. Das Boot wurde von der Familie nur mit dem Elektromotor betrieben, der Benzinaußenbordmotor wurde nicht betrieben.



Benutzung motorbetriebener Boote auf dem Fluss für Privatpersonen verboten



Der Bootsführer wurde von der Polizei belehrt, dass die Benutzung eines motorbetriebenen Bootes auf dem Fluss für Privatpersonen nicht erlaubt ist und er wurde zum Verlassen des Flusses aufgefordert. Dieser Aufforderung kam der Mann auch umgehend nach. Seitens der Polizei wird wegen mehreren Verstößen nach dem Wasser- und Schifffahrtsrecht ermittelt. Die Staatsanwaltschaft und das Landratsamt wurden informiert.

Die Polizeibeamten wurden während des Einsatzes tatkräftig durch die Wasserwacht Viechtach und die beiden Privatpersonen unterstützt, die ihre Boote zu Verfügung gestellt hatten.







Waren die Bootsführer mit dem schwimmenden Auto anlässlich eines Europäischen Amphibienfahrzeugtreffens in der Region. Dieses machte am Sonntag Station in Vilshofen (Landkreis Passau). Hunderte Schaulustige bewunderten dort rund 50 umgebaute Autos. Um 14.15 Uhr rollte eines nach dem anderen am Donaustrand in die Fluten und die 150 Teilnehmer machten sich – dann völlig legal – auf den Weg flussabwärts nach Schalding rechts der Donau. Dort ging die bunte Truppe um ihren Organisator, den Linzer Zahnarzt Dr. Michael Stelzl, am Zollhafen wieder an Land und fuhr auf vier Rädern zum eigentlichen Ort des sechstägigen Treffens, der oberösterreichischen Gemeinde Kasten.

Der Organisator dementiert gegenüber der PNP aber inzwischen, dass die Familie vom Vorfall in Viechtach zu seiner Gruppe gehört - auch wenn sich das Auto sehr mit einem ähnelt, das in Vilshofen am Stadtplatz zu sehen war. Ein Großteil der Teilnehmer komme zwar tatsächlich aus den Niederlanden - doch diese „schwimmenden Holländer“ seien nicht darunter, sagt er.