Premiere in Bodenmais
Tourismus-Chef lädt zum "Winterabschluss-Kongress"

Die Tourismus GmbH lud erstmals in großer Runde zu einem "Winterabschluss-Kongress" ins Alte Rathaus

12.04.2022 | Stand 20.09.2023, 7:00 Uhr

Auf Einladung von Tourismuschef Marco Felgenhauer (hinten rechts) zogen Vertreter von Marktgemeinde, Forstbetrieb, Bundeswehr, Busunternehmen, Naturpark und Bergbahnen im Alten Rathaus eine Bilanz über die abgelaufene Wintersaison. −Foto: Wolf/BTM

Das hat es in dieser Form bislang noch nicht gegeben: Die Bodenmais Tourismus GmbH (BTM) lud zu einem großen "Winterabschluss-Kongress" ins Alte Rathaus ein. "Der Gedanke dahinter war, gemeinsam mit allen Beteiligten zu schauen: Was ist in der abgelaufenen Wintersaison gut gelaufen? Und wo können wir uns zusammen noch verbessern?", erklärte BTM-Geschäftsführer Marco Felgenhauer nach der Begrüßung. Bürgermeister Joli Haller pflichtete ihm bei: "Dieses Format gibt uns die Möglichkeiten, gewisse Ungereimtheiten im System zu finden und zu beheben."

Anwesend waren Thomas Hüblein, Geschäftsführer der Silberbergbahn, Andreas Stadler von der Arber-Bergbahn, Jürgen Völkl, Markus Würstl und Karlheinz Fuchs vom Staatsforstbetrieb, Marika Unger von der RBO, Veronika Eisch vom Landratsamt, Johannes Matt vom Naturpark, Hanse Wenzl von der Arberland REGio GmbH, die Bundeswehr mit Hauptmann Matthias Gille und Stabsfeldwebel Alois Vogl, xc-ski.de-Geschäftsführer Mario Felgenhauer, Karl Kollmaier, Bereichsleiter Infrastruktur, "Loipenfuchs" Franz Weinberger, Gemeinderat Otto Freimuth sowie die stellv. BTM-Chefin Katrin Buchinger und BTM-Pressesprecher Tobias Wolf.
Gleich zu Beginn hob Tourismuschef Felgenhauer die Wichtigkeit der Wintersaison hervor: "Bodenmais ist nach wie vor sehr schneesicher, vor allem in den Hochlagen. Da andernorts immer häufiger gar kein Wintersport mehr möglich ist, zieht es immer mehr Menschen zu uns. Darauf müssen wir vorbereitet sein und uns als Top-Wintersportort präsentieren", betonte er.

Ein wichtiger Punkt war die Frage nach Start und Ende der Langlaufsaison am Bretterschachten. "Unser Wunsch ist es natürlich, die Loipen zu spuren, sobald es der Schnee zulässt", erklärte Felgenhauer. Zugleich müssen die Staatsforsten ihren Job erfüllen. "Dazu zählt unter anderem die Borkenkäfer-Bekämpfung. Dabei kann es vorkommen, dass wir Anfang Dezember beziehungsweise Anfang April raus in den Wald müssen", betonte Karlheinz Fuchs vom Forstbetrieb. Eine pauschale Saisonzeit für das Langlaufzentrum sei deshalb nicht festlegbar. Stellv. Forstbetriebsleiter Markus Würstl ergänzte: "Von Mitte Dezember bis Ende März herrscht quasi Planungssicherheit für den Loipenbetrieb, alles davor und danach müssen wir in kurzfristiger Absprache auf dem kleinen Dienstweg klären."

In diesem Zusammenhang fragte BTM-Chef Marco Felgenhauer nach der Möglichkeit, für den Zeitraum Anfang/Mitte Dezember auf einem Teilbereich der "Nato-Straße" (zwischen Buchhüttenschachten und Abzweig Arber) parallel zur Fahrstraße zu spuren. Hintergrund: Über die Straße gelangen die Bundeswehrsoldaten auf den Arber zur Radarstation . Erst wenn die Arber-Bergbahn ihren Betrieb aufnimmt, dies geschieht meist Mitte/Ende Dezember, steigen die Soldaten auf die Gondel um. Erst dann kann das Loipennetz kann komplett gespurt werden. Seitens der Bundeswehr gab es hierzu keine Einwände. "Die Straße ist breit genug, damit wir noch hochfahren können, aber zeitgleich auch eine Spur gezogen werden kann", so Hauptmann Matthias Gille.

Den Bretterschachten betreffend diskutierte die Runde auch eine übersichtlichere beziehungsweise besser platzierte Beschilderung. "Bisher ist es so, dass ein Großteil der Schilder und Tafeln nach dem Loipeneinstieg platziert ist. Das führt dazu, dass Winterwanderer und Schneeschuhgeher die Loipen kreuzen müssen", erklärte der BTM-Geschäftsführer. Felgenhauer schlug deshalb vor, die Beschilderung bereits am Funktionsgebäude anzubringen: "Am besten dort, wo die Gäste aus dem Skibus aussteigen."

Forstbetrieb und Naturpark waren einverstanden. "Das ist ein guter Vorschlag", kommentierte Johannes Matt. Zugleich regte Felgenhauer eine Optimierung des Loipenverlaufs in bestimmten Bereichen an, um etwa scharfe Kurven zu entschärfen. Auch hierzu gab es vom Forst und Naturpark Zustimmung. "Das wäre auch dem Naturschutz dienlich", betonte Forstbetriebsleiter Völkl.

Darüber hinaus einigte sich die Runde auf eine schnelle, unkomplizierte Informationskette, um bei kurzfristigen Sperrungen, beispielsweise wegen Sturm, schnell reagieren zu können. Damit könne es vermieden werden, dass Skibusse und Wintersportler gen Bretterschachten oder Arber aufbrechen, obwohl der Bergbahn- beziehungsweise Langlaufbetrieb ausgesetzt ist.

Weiterer großer Tagesordnungspunkt war die Taktung des Skibusses von Bodenmais Richtung Silberberg, Bretterschachten und Arber. "Wir hatten in dieser Saison zum ersten Mal einen 15-Minuten-Takt. Dieser ist bei Gästen, Gastgebern und Einheimischen gleichermaßen gut angekommen. Uns hat hierzu viel positives Feedback erreicht", so Felgenhauer.

Gemeinderat Otto Freimuth, der am Bretterschachten als Ansprechpartner für Gäste fungiert, sprach den Busfahrern großes Lob aus. "Vor allem zu den Stoßzeiten war diesen Winter eine Menge los, die Busfahrer hatten die Lage aber jederzeit im Griff", erklärte Freimuth. Auch Thomas Hüblein und Andreas Stadler begrüßten die enge Taktung. In Absprache mit der RBO, die die Skibuslinie betreibt, wird es für die kommende Wintersaison noch einen kleinen Feinschliff geben. Die hohe Taktfrequenz solle aber auf alle Fälle fortgeführt werden.

Zum Abschluss diskutierten die Teilnehmer noch das Thema der Ausgabe und Pflege der Meldungen zu Schneehöhen, geöffneten Pisten und präparierten Loipen. Die Runde einigte sich darauf, sich hierbei besser zu verknüpfen, auch in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Ostbayern.

− bb