Das Grün wirkt nicht mehr. Bis vor wenigen Tagen verbargen hohe Bäume einen Teil der Fassade des Rodenstock-Produktionsgebäudes an der Zwieseler Straße. Seit vielen Jahren wird das Industriegebäude nicht mehr genutzt – und nicht mehr erhalten. Die Fassade leidet unter der Witterung. Wie sehr, das wurde deutlich, als die Bäume entfernt waren. Bisher verdeckten sie gnädig den Verfall, jetzt ist er nicht mehr zu übersehen. Tausende Autofahrer fahren täglich am Ortseingang an dem maroden Gebäude vorbei.
Die Tage der Industrie-Ruine sind aber gezählt. Sie steht auf dem Grundstück, das für den Einzelhandel entwickelt werden soll, unter anderem für einen großen Edeka-Markt. Gegenwärtig ist die Stadt dabei, mit den Investoren einen städtebaulichen Vertrag auszuarbeiten. Der Bebauungsplan für das Gelände war vor kurzem das zweite Mal öffentlich ausgelegt worden, der Stadtrat hat, wie berichtet, die Einwände abgewogen. Als nicht unwahrscheinlich gilt, dass gegen den Bebauungsplan geklagt wird, wenn er in Kraft tritt. Und dann darf die Fassade noch monatelang weiterbröckeln.
− luk
