Neuer Klimaschutzmanager im Landkreis Regen
Patrick Greil steht für Neustart in Sachen Klimaschutz

Seit Freitag ist der Kötztinger Patrick Greil neuer Klimaschutzmanager des Landkreises

05.07.2022 | Stand 05.07.2022, 18:00 Uhr

Seit Freitag ist Patrick Greil (vorne) als neuer Klimaschutzmanager des Landkreises tätig, am Montag stellte er sich gleich in der Sitzung des Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusausschusses vor. −Foto: Fuchs

Das Thema Klimaschutz soll im Landkreis wieder neuen Schwung bekommen. Nach über einjähriger Vakanz hat der Landkreis seit Freitag wieder einen Klimaschutzmanager. Am Montag hat sich Patrick Greil in der Sitzung des Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusausschusses des Kreistags vorgestellt.

Ab März 2014 hatte Andreas Ritzinger diese Stelle inne, doch 2019 lief die Förderung aus. Erst im November 2021 hatte der WUT-Ausschuss entschieden, wieder einen Klimaschutzmanager einzustellen. Die Stelle wird vom Bundesumweltministerium über 24 Monate zu 100 Prozent finanziert.

An seinem zweiten Arbeitstag auf der neuen Stelle hielt sich Patrick Greil noch zurück mit der Ankündigung von konkreten Maßnahmen. "Ich will das Rad nicht neu erfinden", meinte er, stellte aber auch seinen Anspruch klar, was die Lage des Klimaschutzes im Landkreis betrifft: "Mit mir wird‘s besser!"

Der Bad Kötztinger hatte zunächst die Technikerschule besucht, dann aber das Abitur nachgemacht und an der Hochschule Weihenstephan in Management erneuerbarer Energien den Bachelor gemacht. Auch im Masterstudium an den Universitäten Wuppertal und Karlsruhe ging es bei ihm um die Themen Nachhaltigkeits-Management, die Gestaltung des Wandels in der Energieversorgung und den Klimaschutz im kommunalen Bereich. Jetzt arbeite er sich erst einmal in die Gegebenheiten im Landkreis Regen hinein, nehme Kontakt auf mit allen wichtigen Akteuren in diesem weiten Feld.

Dabei sprach Greil auch gezielt die Kreisräte an: Er setze auf Arbeit im Team, er wolle nicht mit dem geplanten Klimaschutzkonzept für den Landkreis eine "Bibel aufstellen". Als "heimattreuer Bad Kötztinger", der viel als Wanderer in der Natur unterwegs ist, schätze er eine Arbeitsstelle im Bayerwald sehr.

Kreisrat Christian Zeitlhöfler (Grüne) griff Greils Angebot gleich auf und erinnerte an das Vorhaben, nach dem Amtsantritt des neuen Klimaschutzmanagers einen eigenen Ausschuss zu diesem Thema ins Leben zu rufen. Günther Iglhaut (ÖDP) freute sich, dass die Klimaschutz-Anstrengungen jetzt wieder Schwung aufnehmen, und verwies auf das Ziel eines energieautarken Landkreises bis zum Jahr 2030. "Es ist wichtig, dass wir jetzt anfangen", pflichtete Landrätin Rita Röhrl bei. Zumal der Ukraine-Krieg und dessen Folgen auf diesem Feld vieles beschleunigt hätten. "Klimaschutz war halt bisher immer noch etwas abstrakt – jetzt mit Gas-Mangel und steigenden Energiepreisen wird es handfest."

Der zweite Tagesordnungspunkt knüpfte unmittelbar an: Für den Landkreis soll nun auch ein Klimaschutzkoordinator angestellt werden. Er soll die Schnittstelle zwischen dem Landkreis (und dessen Klimaschutzmanager) und den Gemeinden sein, soll die Kommunen zu Aktivitäten bewegen, sie beraten, auf Fördermöglichkeiten hinweisen.

Diese Projekt-Stelle soll 48 Monate lang laufen, die Förderung liegt zwischen 70 und 90 Prozent. Die Lücke deckt der Landkreis ab, ab 2023 solle dazu jährlich 10000 Euro im Haushalt stehen. Voraussetzung für die Gewährung des Zuschusses sei, dass auch mindestens 25 Prozent der Gemeinden mitmachen, erklärte die Landrätin, mit bislang zwölf positiven Rückmeldungen bei 24 Gemeinden ist diese Schwelle schon erreicht. Die beiden Klimaschutzfachleute müssten sich gut koordinieren, sagte Rita Röhrl, es gebe Überschneidungen, aber keine Konkurrenz.

− jf