Die letzten beiden Jahre waren durch die Absage vieler Veranstaltungen gekennzeichnet, so auch eine Feier zum 80. Geburtstag von Margaretha Fischer, der Vorsitzenden des Vereines "Leben teilen". Diese konnte nun endlich nachgeholt werden, dazu waren durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band sowie die Verleihung der St.- Wolfgangs-Medaille des Bistums Regensburg weitere gute Gründe zum Feiern gegeben.
Der Abend begann mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche, zu dem sich Freunde der zu Ehrenden, Spender und Vereinsmitglieder eingefunden hatten. Die Liste der Gäste wurde angeführt von Prinz Christoph von Bayern und seiner Frau Prinzessin Gudila. Der Verein "Leben teilen" hatte zuletzt die Tätigkeit des viel zu früh verstorbenen Bruders von Christoph, Pater Florian, in Afrika unterstützt.
Die Geistlichkeit war vertreten durch Monsignore Wolfgang Huber, Präsident von Missio München, Father Saji Thomas, der aus Indien angereist war, sowie Pfarrer Alexander Kohl. Bürgermeister Joli Haller sorgte für die musikalische Umrahmung an der Gitarre und mit Gesang.
Dem von Monsignore Huber; Father Thomas und Pfarrer Kohl gemeinsam zelebrierten Missionsgottesdienst ging eine Begrüßung von Margaretha Fischer voraus. In der Feier wurde Dank gesagt, und man gedachte der der verstorbenen Mitglieder und Geber. Gemeinsam konnten weltweit 30 Schulen und 21 Dörfer in Indien und Mosambique gebaut werden. Besonders gedankt wurde der Familie Oswald aus Pfarrkirchen, die das "St. Francis of Assisi Boarding House for Girls" und die Erweiterung der "St. Mary’s School" in Bonakal großzügig finanziert hatte, und Dr. Manfred Leubner aus Deggendorf, der schon mehrere Häuser in den 20 indischen Dörfern bauen ließ.
Im Alten Rathaus, wo im gemütlichen Dachbodenstüberl zu einer Zusammenkunft mit Sektempfang und Abendessen geladen war, hatten fleißige Helfer des Vereins eine Ausstellung mit Fotos zur langjährigen Tätigkeit der Jubilarin hergerichtet. Zunächst ergriffen Bürgermeister Haller und stellv. Landrat Helmut Plenk das Wort und äußerten Respekt und Anerkennung für das vollbrachte Werk. Father Saji Thomas überbrachte Dank, Glück- und Segenswünsche aus Indien, Manfred Leubner schilderte sehr anschaulich eine Reise nach Indien an Margaretha Fischers Seite, den sehr warmen Empfang, die Sauberkeit in den neuen Dörfern sowie die Dankbarkeit der Bevölkerung für die Hilfe aus Deutschland. Es sei vor allem der Durchsetzungsfähigkeit und Beharrlichkeit von Fischer zu verdanken, dass diese Projekte zu Erfolgen wurden.
Prinz Christoph von Bayern schilderte in einem sehr anschaulichen Vortrag die Tätigkeit von Pater Florian von Bayern in Afrika von deren Anfängen an. Und es gelang ihm, durch eine lebhafte Schilderung seinem Bruder ein bleibendes Denkmal zu setzen. Florian hatte bei den in Kenia lebenden Nomaden erkannt, dass die üblichen stationären Schulen dort nicht anwendbar sind. Durch sein Konzept der mobilen Schulen, bei denen die Hirtenkinder auf dem Land unterrichtet werden, wurde es möglich, dass diese bei ihren Familien bleiben und neben der Schule anfallende Arbeiten verrichten können. Damit hatte er ein revolutionäres System erdacht, dessen Erfolg heute sichtbar ist. Aktuell gibt es 15 dieser Schulen, Prinz Christoph äußerte die Hoffnung, dass das Werk auch über den Tod seines Gründers hinaus Bestand hat.
"Leben teilen" unterstützte das Projekt 2021 mit 35000 Euro, wie Margaretha Fischer anmerkte. Ferner wies die Vorsitzende darauf hin, dass der Verein das Projekt eines Boardinghouses für Buben in Nordindien sowie Bau und Ausstattung einer Küche eines Mädchenhauses angehen möchte. Mit dem gemeinsamen Singen der Bayern-Hymne klang der gelungene Abend aus.
− bb
"Leben teilen" unterstützt weiter das Werk von Pater Florian und von Father Saji Thomas – der Verein hat dazu ein Spendenkonto bei der VR-Genobank Donau-Wald eingerichtet: IBAN DE53 7419 0000 0007 7505 10.
