Regen
Corona-Teststation hat Arbeit aufgenommen

01.09.2020 | Stand 20.09.2023, 4:30 Uhr

Durch Glasscheibe und doppelte Plastikhandschuhe geschützt nimmt Sabrina Geier mit dem Teststäbchen den Abstrich aus dem Mund der "Patienten". −Foto: Fuchs

Wie am Schnürl lief es am Dienstagmittag schon an der nagelneuen Corona-Teststation, die ab sofort für alle Landkreisbürger zur Verfügung steht.

Der Landkreis hat sich dafür den Rettungsdienstleister IMS aus Riedlhütte ins Boot geholt, und deshalb schauten sowohl IMS-Geschäftsführer Martin Biebl als auch Landrätin Rita Röhrl an der Tierzuchthalle vorbei, um sich ein Bild vom Ablauf zu machen.

"Es läuft gut, das wusste ich schon", meint Biebl lässig, als er aus dem Auto steigt, " sonst hätt’ ich schon Anrufe gekriegt." Und Röhrl staunt, wie viele Nutzer sie innerhalb von zehn Minuten vor der Halle zählt – der Andrang ist rege. Sie spricht gleich einige der Nutzer an. "Geht sehr flott, klappt bestens", bekommt sie zu hören.

Am Dienstagmorgen hatte IMS die beiden Container der Teststation antransportiert – und noch den letzten Spannungsmoment einer durchaus dicht getakteten Woche erlebt. "enger hätt’s nicht mehr sein dürfen", sagt Biebl, als er schildert, wie man die Container durch den vorderen Eingang in die Tierzuchthalle hineinbugsiert hatte. Klar, die Teststation hätte auch am Parkplatz draußen arbeiten können, so wie sie es beispielsweise auf dem Freyunger Volksfestplatz tut.

Aber die geräumige Halle bot so viele Vorteile, dass Günther Weinberger vom Landratsamt in der vergangenen Woche spontan bei Bräu Josef Falter anfragte. Und auch gleich eine Zusage erhielt. "Die Halle können wir absperren", sagt die Landrätin zu den Vorteilen, "es gibt hier Toiletten für die IMS-Leute". Und vor allem rechnet Rita Röhrl damit, dass die Station mindestens bis Ende Dezember arbeiten wird. Und im Winter werden die Nutzer dankbar sein, wenn sie Registrierung und Abstrich nicht im Freien erledigen müssen.

Die Beschäftigten von IMS, die die Ankömmlinge registrieren, ihnen die Teststäbchen aushändigen und damit dann den Abstrich nehmen, müssten das auf keinen Fall. Sie sitzen hinter Glas in dem Container, den sich die Rettungsdienstfirma eigens vom Messebauer Metron innerhalb von wenigen Tagen hat umbauen lassen. Die Beschäftigten verzichten liebend gern auf die schweißtreibende Vollschutz-Montur, und Martin Biebl freut sich auch als Unternehmer: Die Preise für die persönlichen Schutzausrüstungen sind derzeit in schwindelerregenden Höhen...

Rita Röhrl macht den Praxistest: Per Sprechanlage meldet sie sich an, an der Registrierung wird ihre Online-Anmeldung aufgerufen. Mit dem Teströhrchen in der Hand geht die Landrätin ein Fenster weiter, hier arbeitet heute Sabrina Geier im Herzstück der Teststation. Ihre Hände stecken in doppelten Plastikhandschuhen, damit nimmt sie Rita Röhrl das Teststäbchen aus der Hand, öffnet das Röhrchen, nimmt den Abstrich aus Röhrls Mundhöhle und wirft das Stäbchen in einen Einwurfstutzen außen am Container. Das war’s, jetzt heißt es für die Landrätin aufs Ergebnis warten, das laut Martin Biebl innerhalb von maximal 48 Stunden beim "Patienten" sein sollte.

Ab sofort ist die Station an Werktagen von 8 bis 16 Uhr, am Mittwoch von 10 bis 18 Uhr. Etwa 150 bis 220 Test pro Tag wären möglich, sagt Martin Biebl. Die sind möglicherweise in den nächsten Tagen auch gefordert, wenn sich viele Beschäftigte von Schulen und Kindergärten testen lassen, die Urlaubsrückkehrer Sicherheit haben wollen. "Danach werden wir sehen, wie sich der Bedarf entwickelt", meint die Landrätin. Und nennt noch ein ungeklärtes Problem des Grenzraumes: Können sich auch Tagespendler aus Tschechien testen lassen? Und wenn ja, wer zahlt?

Anmeldung unter www.ims-rettungsdienst.de/regen oder unter der Nummer 09921/601800

− jf