Regen
Büros statt Sitzungssaal: Pläne für Umbau im Landratsamt

14.04.2021 | Stand 14.04.2021, 14:31 Uhr

Im Sitzungssaal des Regener Landratsamts hat schon lang kein Kreistag mehr getagt. So sah er im Januar 2016 aus, als provisorische Abtrennungen eingezogen wurden, um Büroflächen zu schaffen. −Foto: Archiv Lukaschik

Mit großem Wohlwollen haben die Kreisräte im Kreisausschuss am Dienstag den Vortrag von Architekt Robert Brunner (Viechtach) aufgenommen. Er war vom Landratsamt beauftragt worden, sich Gedanken über einen eventuellen Umbau des Alt-Amtsgebäudes zu machen. Der Kreistag soll in der kommenden Woche über das weitere Vorgehen entscheiden.

Wie Landrätin Rita Röhrl vorausschickte, stehe der Sitzungssaal derzeit leer, nachdem das Corona-Contact-Tracing-Team in das ehemalige Gesundheitsamtsgebäude an der Guntherstraße in Regen verlegt wurde. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zu klären: Was machen wir damit?", sagte Röhrl. Denn gleichzeitig herrsche im Amt akuter Mangel an Bürofläche.

Brunner stellte mehrere Umbauvarianten vor. Zum einen ging es dabei um die Verlegung des Bürgerbüros in den Bereich des kleinen Sitzungssaales, direkt neben den Eingang zum Amt. "Derzeit werden Besucher hier als erstes von einem Schwarzen Sheriff empfangen, das ist nicht ideal", sagt Röhrl. Brunners Plan sieht ein Fenster vom Bürgerbüro zum Eingang vor, an dem die Besucher noch vor der Eingangstür beraten werden können.

Die zweite Ausbaustufe sieht im jetzigen Sitzungssaal Büros mit 21 Arbeitsplätzen vor. Und Stufe 3 würde die Tatsache nutzen, dass der Sitzungssaal über zwei Stockwerke geht. Brunner schlägt vor, eine Decke einzuziehen, damit ließen sich Flächen für 47 Büro-Arbeitsplätze auf zwei Etagen gewinnen. Alles zusammen würde den Landkreis rund zwei Millionen Euro kosten, ein äußerst günstiges Geschäft, wie Brunner vorrechnete. Jeder neue Arbeitsplatz würde so rund 50000 Euro kosten, im vor zwei Jahren errichteten Anbau des Landratsamtes kostete ein Arbeitsplatz 83000 Euro.

"Eine optimale Lösung", fand Landrätin Röhrl, "als Alternative zu einem Saal, der fast das ganze Jahr über leer steht". Und sie lasse sich relativ schnell und kostengünstig verwirklichen. Auch Kreisrat Werner Rankl (FW) schloss sich dieser Sichtweise an. Helmut Brunner (CSU) ebenfalls, auch wenn er leises Bedauern anklingen ließ, der Sitzungssaal sei früher schließlich nicht nur für die Kreistagssitzungen genutzt worden. "Und sehr gut finde ich den Ausbau in Holzbauweise". Er ließ sich von der Landrätin bestätigen, dass für die Ausschusssitzungen Räume im Gebäude zur Verfügung stehen werden.

Und erfuhr zudem, dass zahlreiche neue Stellen, vor allem im Bereich des Gesundheitsamtes, also der Staatsbehörde Landratsamt, dauerhaft bleiben werden und nicht nur coronabedingt geschaffen wurden. "Und diese Stellen müssen nahe an der Stamm-Abteilung sitzen", betonte Röhrl, "eine Auslagerung kommt nicht in Frage." Kreisrat Dr. Ronny Raith (CSU) fragte nach dem "Raumpuffer", den der Sitzungssaal bisher gebildet hatte, etwa für das Katastrophenfall-Team. Für solche Fälle habe man im Keller Platz, erklärte Günther Weinberger vom Landratsamt.

Helmut Plenk (CSU) lobte die barrierefreie Gestaltung im Zuge des Umbaus des Eingangsbereiches. Herbert Schreiner (SPD) fand das Kosten-Nutzen-Verhältnis sehr gut. Und Heinrich Schmidt (UFW) verwies darauf, dass es ja im Landkreis genug öffentliche Räume für große Gremiensitzungen gebe.

− jf