Alternde Gesellschaft
Mehr Unterstützung bei Demenz im Landkreis Landshut

05.03.2022 | Stand 05.03.2022, 12:30 Uhr

Stellvertretender Landrat Fritz Wittmann hieß zahlreiche Teilnehmer zu einer Informationsveranstaltung des „Impulsnetzwerks Senioren“ im großen Sitzungssaal des Landratsamts willkommen – die meisten von ihnen Fachleute der Seniorenarbeit aus vielen Gemeinden des Landkreises.

Wenn ältere Menschen dement werden, wird der Alltag durch die Krankheit in hohem Maße umgekrempelt: Je nach Fortschreiten der Krankheit brauchen Betroffene stetig mehr Hilfe selbst bei alltäglichen Verrichtungen. Beide, Betroffene wie Angehörige, brauchen Unterstützung, zuerst, um die Diagnose anzunehmen und später auch in Form von Entlastungsangeboten, führte Janine Bertram auf, die Senioren-Beauftragte des Landkreises, die die Veranstaltung moderierte.

Orientierung wird immer schwieriger

Nadine Abramowski, Wohnraumberaterin der Sozialhilfe-Verwaltung des Landkreises, legte dar, dass für dementiell erkrankte Menschen die eigene Wohnung noch viel wichtiger als zuvor wird: „Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung immer schwieriger wird, erhält die gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert“, schilderte die Bauingenieurin. Beim Fortschreiten der Erkrankung werde die Orientierung problematischer. Durch oft nur kleine Baumaßnahmen könne die Lebensqualität für die Betroffenen wie ihre betreuenden Angehörigen erhalten und verbessert werden. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände sorgten für bessere Orientierung, erläuterte sie. Für Umbaumaßnahmen gibt es Fördermittel und Darlehen von den Pflegekassen, aber auch vom Freistaat und von Stiftungen. Informationen dazu bietet die Expertin Abramowski etwa per E-Mail an nadine.abramowski@landkreis-landshut.de, oder unter ✆ 0871/ 408-2117.

Zwei weitere Fachfrauen, die Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle Demenz, beraten Demenzkranke, ihre pflegenden Angehörigen, soweit sie Landkreisbürger sind, aber auch Kommunen des Landkreises professionell in allen Fragen rund um das Thema Demenz. Sie haben ihren Sitz im Landshuter Netzwerk am Bahnhofsplatz 1a in Landshut. Die zwei Sozialpädagoginnen der Koordinierungsstelle bieten unter anderem Sprechstunden in den Gemeinden des Landkreises an, bei denen Angehörige von Demenzkranken zu ganz individuellen Fragestellungen und Problemen beraten werden. Sie helfen mit, Angehörigen-Gruppen aufzubauen und bieten Schulungen etwa für Mitarbeiter von Apotheken oder Kommunalverwaltungen an. Die Expertinnen sind in der Regel erreichbar von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr unter ✆ 0871/ 963 67-161 bzw. 963 67-162 oder per E-Mail, kodela@landshuter-netzwerk.de.

− lw