Um die Baumartenvielfalt in jungen Wäldern zu erhalten, müssen Forst-Mitarbeiter selbst aktiv werden. Technische Unterstützung bei der sogenannten Waldpflege, die durch den Klimawandel mittlerweile auf of großen Flächen nötig ist und nicht mehr nur durch Handarbeit erledigt werden kann, gibt es aber für die Forstbetriebe: einen Harvester mit einem sogenannten Kombi-Aggregat.
"Diese Maschine ist in der Lage auch dünnere Bäumchen zu bündeln, die in Konkurrenz zu selteneren Mischbaumarten stehen, und abzuschneiden", heißt es in einer Pressemitteilung des Forstbetriebs Neureichenau – anderen Maschinen sei das nicht möglich. Es seien vor allem junge Eichen, die den Konkurrenzkampf mit anderen Baumarten verlieren, denn sie benötigten mehr Licht. Im Rahmen des Waldumbaus sei durch die geduldige Arbeit der Förster und Försterinnen am Forstbetrieb Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten eine reichhaltige Naturverjüngung unter den alten Bäumen aufgewachsen.
Bei Kollegen in der Oberpfalz habe sich der Neureichenauer Forstbetrieb zu dieser Alternative informiert. Die Maschine "unterstützt dort die schwierige Pflege in den schwer durchdringbaren jungen Wäldern". Auf den ersten Blick scheine es paradox, dass eine große Maschine so junge Wälder pflegen soll. "Sie hat aber entscheidende Vorteile: sie kann weit in die dichten Baumbestände hineingreifen und gezielt den jungen Mischbaumarten helfen." Zudem versprechen sich die Forstleute von dem Verfahren, dass frühzeitig eine gewisse Ungleichmäßigkeit in die dichten Bestände kommt. Dadurch entstehe die wichtige Waldstruktur, die später dafür sorgt, dass die einzelnen Bäume stabiler und robuster werden.
Durch diese frühen Eingriffe zur "Konkurrenzregelung" könne auch besser auf kommende Trockenzeiten und Hitzeperioden reagiert werden – das gehe aus wissenschaftlichen Studien hervor. "Dadurch unterstützen die Forstleute den Wald in seiner Anpassung an den Klimawandel und sichern die Fortschritte des Waldumbaus."
− pnp
