Landau
Neue Schulen in Landau: Ein Konzept, das allen gefällt

21.06.2021 | Stand 21.09.2023, 23:49 Uhr

Die Schulen (links) sollen laut der Variante 17.7 viel größer werden und die Turnhalle verlieren. Diese soll auf der anderen Seite der Dr.-Godron-Straße (rechts) als Dreifachturnhalle neu gebaut werden. −Plan: Stadt Landau

Das Konzept für die neue Grund- und Mittelschule steht und fand am Montagabend in der Stadtratssitzung einstimmiges Gefallen. Es soll ein Plan erstellt werden, der einen Neubau einer Dreifachturnhalle auf der anderen Seite der Dr.-Godron-Straße vorsieht. Die neuen Schulen sollen eine Erweiterung, einen Umbau und eine Renovierung erhalten.

Die Idee, eine zweite Grundschule an anderer Stelle zu bauen, wurde verworfen. Obwohl eine Kostenschätzung schwierig ist, gab Geschäftsleiter Alexander Oswald als Richtwert bekannt, dass er zwischen 15 und 20 Millionen Euro für den Bau rechne.

"Ich denke, wir haben den besten Weg gefunden, der gangbar ist", sagte Bürgermeister Matthias Kohlmayer. Viele Vorgespräche haben stattgefunden und so haben sich alle Beteiligten auf die Variante 17.7+2 geeinigt.

Regierung: Schulen haben viel zu wenig Platz

Die Stadt Landau wurde im Jahr 2020 durch einen Bescheid der Regierung von Niederbayern zum Handeln gezwungen. Dieser stellte laut Oswald fest, dass die beiden Schulen um mindestens 2000 Quadratmeter zu wenig Raum für die Schüler haben und das, obwohl in Landau die Schülerzahlen steigen. Mehrmals gab es in der Folge Gespräche mit den Rektoren Andreas Fischer und Christian Ehrenreich sowie mit Vertretern der Regierung von Niederbayern. Ein Ingenieurbüro erstellte ein Konzept und schnell war klar: "Das wird finanziell ein Riesenkraftakt und eine Richtung weisende Entscheidung, die die Schule für Jahrzehnte prägen wird", so Alexander Oswald.

Daher wurde in alle Richtungen gedacht. Eine zweite Grundschule links der Isar fand bei einigen Gefallen. Sie wurde letztlich verworfen, weil ein geeignetes Grundstück fehlt und weil mit Mensa, Anbauten und Erweiterung am aktuellen Standort zu viel investiert worden war.

Turnhalle stellte lange ein großes Problem dar

Ein Problem der Überlegungen war die Turnhalle, die aktuell nicht mehr den Vorgaben entspricht. Eine dritte Halle wäre wünschenswert, um die Bedürfnisse einer immer größer werdenden Schülerschaft zu befriedigen. Da kam ein Nachbargrundstück in die Debatte, das aber der Stadt nicht gehört. Die Voraussetzungen, dass es bebaut werden darf, sind aber bereits geschaffen. Auf der anderen Seite der Dr.-Godron-Straße wäre Platz für eine Dreifachturnhalle und mit einem entsprechenden Übergang wäre sie auch sicher und schnell zu erreichen. Dazu gab es in der Sitzung keine Diskussion mehr. Auch wenn Oswald erklärte: "Das wird ein sehr, sehr großes Projekt." Alleine diese Halle könnte ersten Schätzungen zufolge bis zu neun Millionen Euro kosten.

Aber am aktuellen Schulstandort würde erheblich Platz geschaffen. Zweimal zwölf neue Klassenzimmer wären möglich, die Option für eine Erweiterung gäbe es zusätzlich am Rasenspielplatz.

Da Landau unter Zeitdruck steht, könnte diese Variante in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden. Im ersten gäbe es 1500 Quadratmeter mehr Platz für die Schulen, in einem zweiten ähnlich viel. "2500 Quadratmeter mehr und dazu eine Dreifachturnhalle" fasst Oswald das gesamte Vorhaben zusammen. Und als Stadtrat Günter Gsödl einen groben Kostenrahmen verlangte, ließ sich Oswald zu der Aussage hinreißen, dass das sehr schwierig sei, aber schnell 15 bis 20 Millionen Euro zusammenkommen würden. Stadtrat Helmut Steininger mahnte an, dass man versuchen solle, die Turnhalle auf einem Gelände zu bauen, das der Stadt gehört. Kohlmayer versprach, dazu Versuche zu unternehmen. Neben dem jetzt favorisierten Ort gäbe es noch eine andere Option.

"Mit diesem Konzept haben wir eine Variante gefunden, mit der wir nicht in Zeitdruck geraten, die den Bedarf deckt und Zeit lässt für ein langfristiges Ziel", lobte Stadtrat Sebastian Rembeck. Sein einziges Bedenken sei die Nutzung der Schule durch die Musikschule – hierfür müsse man eine andere Lösung finden, zumal man auch die Stellung der Musikschule dadurch stärken würde.

Am Ende waren sich alle Stadträte einig, dass dieses Konzept die Grundlage für eine Planung sein soll. Details wie die Bauweise oder Baustoffe sollen erst später behandelt werden. "Wir möchten mit diesem Beschluss loslegen", sagte Oswald. Die Stadt sei unter Zeitdruck, denn schon im Schuljahr 2023/24 wird damit gerechnet, dass in der Grundschule so viele Schüler sich einschreiben werden, dass sechs erste Klassen notwendig werden. "Es ist jetzt wichtig, die Weichen zu stellen", sagte Oswald und freute sich über die einstimmige Zustimmung. "Wir schaffen damit die bestmöglichen Voraussetzungen unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit", zieht Oswald zufrieden ein Fazit.