Landau
Hilfe für Bedürftige und Raum für Hilfsbereite : Rot-Kreuz-Laden feiert fünften Geburtstag

26.09.2022 | Stand 20.09.2023, 6:29 Uhr

Sehr zufrieden mit der Entwicklung des Rot-Kreuz-Ladens am Theresienplatz: Michael Grenz, Leiter Soziales im Kreisverband Dingolfing-Landau des Bayerischen Roten Kreuzes, und Rot-Kreuz-Laden-Leiterin Traudl Müller. −Foto: Hausladen

Kleider, Hosen, Hemden, Mützen, Kappen, Hüte, Tücher, Schals, Krawatten, Schuhe, Vorhänge, Handtücher, Bettwäsche und, und, und... gibt es für Jung und Alt und für jeden Modegeschmack im Rot-Kreuz-Laden auf 80 Quadratmetern Verkaufsfläche am Theresienplatz 2. Seit beinahe fünf Jahren.
"Genau am 21. November 2017 haben wir aufgesperrt", erinnert sich Leiterin Traudl Müller und freut sich über eine Erfolgsgeschichte – die Zahlen sprechen für sich: 200 Stammkunden mit Kundenkarte, 150 Kunden ohne Kundenkarte, 800 verkaufte Kleidungsstücke im Monat. Montag. 10 Uhr: Es kommt eine ältere Dame durch die Tür herein, in jeder Hand eine gefüllte Tasche.
Michael Grenz, Leiter Soziales im Kreisverband Dingolfing-Landau beim Bayerischen Roten Kreuz, hatte damals die Idee für den Rot-Kreuz-Laden. Früher habe es eine Kleiderkammer für Bedürftige gegeben, mit dem Rot-Kreuz-Laden sollte die "Menschenwürde mehr in den Vordergrund gestellt werden".
Er ist sehr zufrieden, wie es gelaufen ist und sieht die Ziele als erfüllt an. Es gehe um die Förderung des Gemeinwohls durch die Sammlung von gebrauchter und neuer Kleidung und die entgeltliche Weitergabe sowohl an bedürftige als auch nichtbedürftige Menschen. Nichtbedürftige zahlen den regulären Verkaufspreis für SecondHand-Ware, Bedürftige mit Nachwuchs erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Der Umweltschutz-Gedanke durch die Verwertung gut erhaltener Kleidung werde ebenfalls unterstützt und "der Wegwerfmentalität entgegen gesteuert", so Michael Grenz.

Kleidung wird genau unter die Lupe genommen

Schon ist der Nächste da, dieses Mal ein älterer Herr, in der rechten und linken Hand ebenfalls mit gut gefüllten Taschen. "Wir haben jeden Tag Neues", schildert Michael Grenz, dass die Einrichtung hervorragend angenommen wird. Die Lieferung kommt in den Nebenraum – dort wartet Marianne Marold. Sie ist eine von derzeit elf Mitarbeitern, die Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 17 Uhr damit beschäftigt sind, mit kritischem Blick zu sichten und zu sortieren und "nur hochwertige (Marken)-Qualität in den Verkaufsraum zu geben, der Rest wandert in die Altkleidersammlung", informiert Michael Grenz, der den Ehrenamtlichen ein großes Kompliment dafür ausspricht, "wie sie den Rot-Kreuz-Laden mit Leben erfüllen".
Denn nicht nur Ware werde gebracht oder verkauft, sondern auch auf zwischenmenschliche Aspekte Wert zu legen, sei wichtig, zuzuhören und miteinander zu reden. "Die Kunden wollen sehr oft nett ratschen", weiß Leiterin Traudl Müller, dreht sich um und deutet auf einen weiteren angrenzenden Raum – hier kann Café oder Tee getrunken werden.
"Es ist immer ein Ansprechpartner da, der sich Zeit nimmt", so Michael Grenz, der für die Zukunft nur einen Wunsch hat, "dass wir noch den einen oder anderen Mitarbeiter mehr bekommen, um die Herausforderungen gut zu bewältigen. Ansonsten darf es so weiter gehen."
Versorgung von Bedürftigen, Förderung der sozialen und beruflichen Integration und des ehrenamtlichen Engagements, eine Hilfe für Hilfsbedürftige zu sein und Raum für Hilfsbereite zu geben – der Rot-Kreuz-Laden ist eine sehr gute Idee – der Erlös kommt zu 100 Prozent sozialen Projekten zu Gute. Und schon geht die Türe am Theresienplatz 2 wieder auf. Wirklich sehr viel los hier.