Wie eine Stecknadel auf der Landkarte markiert der 145 Meter hohe Schornstein das Ziel. Vor ziemlich genau 60 Jahren rollten die ersten Rüben in das Werk in der Isarstadt. Weit und breit ist das Wahrzeichen zu erkennen, wenn die weiße Fahne heraus dampft, dann ist Kampagnezeit. Täglich werden 17.000 Tonnen Rüben verarbeitet, im Minutentakt fahren die Lastwagen auf dem Fabrikgelände an und ab. Sebastian Eder ist einer von 150 Fahrern der Landwirtschaftlichen Maschinengemeinschaft Ostbayern (LMG) – einem Zusammenschluss von rund 950 Zuckerrübenanbauern. 19 Lastwagen sind täglich im Einsatz, immer freitags ist der Pilstinger Fahrschul-Inhaber selbst auf Achse.
Bis zu 28 Tonnen Zuckerrüben hat der 31-Jährige aufgeladen. "Weil’s mir Spaß macht und weil ich weiter Praxiserfahrungen sammle", sagte er zu den Motiven, warum er hinter dem Steuer sitzt. Das Wissen kann er an seine Schüler weitergeben. Bei Leiblfing ist das Feld, das er an diesem Freitag ansteuert. Dank GPS steuert der "Farmpilot" sein Gefährt zielstrebig auf die Rübenmaus zu. Die Früchte liegen in groß angelegten Rabatten bereit, die Spezialmaschine befördert auf die Ladefläche.