Dingolfing-Landau
700 Ukrainer im Landkreis: Kein Flüchtling in der Notunterkunft

Landrat bedankt sich für die Hilfsbereitschaft

03.05.2022 | Stand 22.09.2023, 2:52 Uhr

Landrat Werner Bumeder und Ulrich Schüll, Sachgebietsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, im Aufenthaltsraum des Jugendtagungshauses Haunersdorf, der zum Schlafraum umfunktioniert worden ist. −Foto: Archiv lnp

700 Flüchtlinge aus der Ukraine befinden sich aktuell im Landkreis, informierte Landrat Werner Bumeder am Montag in der Sitzung des Kreisausschusses.

"Leider ist ein Frieden in der Ukraine nicht in Sicht", bedauerte Bumeder zu Beginn der Sitzung. Im Landkreis kommen deshalb weiterhin flüchtende Personen an, berichtete er. "Alle wurden in private Unterkünfte vermittelt", freut sich der Landrat über die große Hilfsbereitschaft im Landkreis. Ursprünglich gab es drei Notunterkünfte, die Turnhalle Höll-Ost in Dingolfing, die Schulturnhalle in Pilsting und das Jugendtagungshaus in Haunersdorf. Alle sind derzeit nicht belegt.

"Wir wissen, dass das eine schwierige Einschränkung ist, diese Gebäude zur Verfügung zu stellen", erklärte der Landrat. Trotzdem bleibt Höll-Ost weiterhin für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. "Die Turnhalle in Pilsting konnten wir wieder zurückbauen und sie der Schule für den Sportunterricht zurückgeben", sagte Bumeder. Auch das Jugendtagungshaus ist derzeit leer. "Sollte bei Flüchtenden Corona festgestellt werden, müssen wir sie entsprechend unterbringen. Das können wir dann im Jugendtagungshaus in Haunersdorf", informierte der Landrat. Daher werde dieses Gebäude weiter dafür vorgehalten.

"Momentan sind alle Unterkünfte leer. Wir sind aber trotzdem nach wie vor verpflichtet, dass wir Kapazitäten für eine schnelle Aufnahme freihalten", erklärte Bumeder die Vorgaben. Daher bittet er weiterhin um Verständnis, dass die Turnhalle in Höll-Ost weiterhin nicht von den Sportvereinen genutzt werden darf. "Der Zuzug der ukrainischen Flüchtlinge läuft über unterschiedlichste Wege. Leute, die über Bekannte zu uns kommen, die sich selber auf den Weg machen und eben die bayerninterne Weiterverteilung über die Ankunftszentren aus München", sagte Bumeder in der Sitzung. Vergangene Woche war die Ankunft einer größeren Menge an Flüchtlingen angekündigt. "Es war dann eine einstellige Zahl, die bei uns angekommen ist, die haben uns in der Zwischenzeit wieder verlassen, weil sie alle lieber in den Großstädten unterkommen", erklärt der Landrat, wieso derzeit die Unterkünfte im Landkreis leer sind. Er fügt hinzu: "Wie der Zuzug weitergeht, können wir nicht sagen."

Gerne möchte er sich bei den Bürgern bedanken für die Unterstützung, vor allem für das Zur-Verfügung-Stellen von privaten Wohnungen. "Nur so können wir das Ganze bewältigen."