Dingolfing-Landau. Bereits seit 1994, also heuer zum 27. Mal, verzichtet die Firma Mossandl aus Dingolfing weitgehend auf Kundengeschenke zu Weihnachten und überlegt stattdessen, welche Menschen, Institutionen, Vereine oder Gruppen Hilfe und Unterstützung brauchen könnten. In den vergangenen Jahren wurden so knapp 200000 Euro gespendet.
In diesem Jahr, welches geprägt ist von Corona, war den Geschäftsführern Siegfried, Miriam und Andreas Mossandl sehr schnell klar, wer die leidtragenden Menschen sind, die am meisten durch die Einschränkungen, welche die Pandemie mit sich bringt, betroffen sind: die Bewohner der Senioren- und Pflegeheime.
Neben starken Reduzierungen bei Besuchen von Angehörigen bis hin zum Besuchsverbot wurden auch die Aktivitäten innerhalb der Heime sehr stark zurückgefahren: Spiele- und Singnachmittage fanden nicht mehr statt, gemeinsame Veranstaltungen und Ausflüge wurden gestrichen, Gottesdienste konnten nicht mehr besucht werden. Die Senioren leiden unter der Isolation und vereinsamen mehr und mehr.
Um dem entgegenzuwirken und den alten Menschen wieder ein bisschen Abwechslung und Teilnahme am Leben bieten zu können, wollte die Firma Mossandl dieses Jahr mit ihrer Weihnachtsspende Seniorenheime im Landkreis unterstützen.
Christine Aichner, die Heimleiterin vom Bürgerheim Dingolfing, hatte dann auch schon ein Projekt im Kopf, bei dem nur die Finanzierung noch nicht gesichert war.
Bereits im Sommer fanden Überlegungen statt, wie zum einen der neugebaute Wohnbereich des Bürgerheims besser in das Geschehen des Haupthauses eingebunden werden kann und auch wie weniger mobile sowie bettlägerige Bewohner an Gottesdiensten und Veranstaltungen in irgendeiner Form teilnehmen können – die rein akustische Übertragung über die Lautsprecheranlage in der Brandmeldezentrale war hier auch nicht zufriedenstellend.
In Zusammenarbeit mit der EDV-Abteilung des Rathauses und dem besonderen Engagement von Herrn Holzleitner, dem Haustechniker im Bürgerheim Dingolfing, konnte im Herbst ein Grobkonzept für einen eigenen Bürgerheim-Fernseh-Kanal erarbeitet werden, welches mit der Firma EXG Media verfeinert wurde. Da im Wirtschaftsplan 2020 dieser Posten nicht enthalten war, schien aber die Finanzierung noch offen zu sein.
Genau zu diesem Zeitpunkt meldete sich die Firma Mossandl und erklärte sich bereit, die Kosten für diese medientechnische Ausstattung zu übernehmen. So konnte letzte Woche das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden und der erste Probelauf fand mit einem Adventsgottesdienst erfolgreich am Donnerstag statt. Somit kann ein Herzenswunsch der Bewohner, dass der Weihnachtsgottesdienst von der Bürgerheimkapelle aus auf die jeweiligen Fernsehgeräte aller Bewohnerzimmer und Aufenthaltsräume übertragen wird, erfüllt werden. Des Weiteren können Vorlesungen, Vorführungen, Lieblingsfilme, Stubenmusik, aktuelle Informationen und vieles mehr von unterschiedlichen Orten im Heim über das "Bürgerheim-Fernsehen" übermittelt werden.
Landrat Werner Bumeder, an den als Träger der Seniorenheime St. Antonius in Mengkofen und St. Josef in Reisbach der zweite Teil der Spende gehen sollte, war sehr angetan von dem Dingolfinger Projekt, so dass auch er sich bereit erklärt hat, die Spende an die Kreisseniorenheime als Startkapital für die Realisierung eines Senioren-Fernsehens in 2021 zu verwenden.
Nach einem Corona-konformen Gedankenaustausch im Freien vor dem Eingang des Bürgerheims Dingolfing nahmen die Spendenempfänger Christine Aichner und 1. Bürgermeister der Stadt Dingolfing, Armin Grassinger, den 6000 Euro-Scheck sowie Landrat Werner Bumeder den Scheck über 4000 Euro freudig entgegen und sie dankten der Familie und Firma Mossandl für die großzügige Unterstützung.
− lnp
