Plattling
Winterdienst: "Unsere Leute kämpfen"

12.01.2021 | Stand 18.09.2023, 5:11 Uhr

Unermüdlich war der städtische Winterdienst seit gestern Vormittag im gesamten Stadtgebiet im Einsatz und versuchte, mit den Schneemassen fertig zu werden. −Foto: Häusler

Hatte der Schneefall, der in Niederbayern im neuen Jahr bereits reichlich heruntergekommen war, Plattling bis jetzt eher ausgespart, traf die weiße Pracht die Isarstadt am Dienstag, 12. Januar, mit voller Wucht. Kurz vor 11 Uhr hatte es angefangen zu schneien und dann über Stunden nicht mehr aufgehört. Und so verwandelte sich das zuvor nur leicht bestreuselte Plattling innerhalb kurzer Zeit in eine echte Winterlandschaft. Für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs blieb freilich keine Zeit, diesen in der Isarstadt eher seltenen Anblick zu genießen. Für sie bedeutete die Wetterlage vor allem eines: Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Als die Heimatzeitung Christoph Grimm, zuständig für den städtischen Winterdienst, am Dienstag gegen 14.30 Uhr telefonisch erreicht, hat der bis dahin äußerst ergiebige Schneefall gerade zumindest etwas nachgelassen. "Unsere Leute kämpfen", sagt Grimm. Kurz vor 11 Uhr alarmierte der stellvertretende Bauhofleiter den Winterdienst. Seitdem sind 13 Mitarbeiter in elf Fahrzeugen im Dauereinsatz, um die Straßen und Wege passierbar zu halten.

Keine leichte Aufgabe, wie Christoph Grimm bestätigt. Man könne schlicht nicht überall gleichzeitig sein. Schritt für Schritt versuche man, zunächst einmal die von der Stadt zuvor festgelegten Hauptverkehrsstraßen zu räumen und zu streuen. Im Anschluss kommen die Nebenstraßen auch in kleineren Ortschaften an die Reihe. Da ist der Plattlinger Winterdienst an diesem frühen Nachmittag noch dabei. Das Problem: Einmal geräumt, schneit es sofort wieder drauf und bleibt auch liegen. "Wir schauen jetzt, dass wir zumindest ein Mal rundum kommen", berichtet Grimm.

Er selbst ist an diesem knochenharten Arbeitstag als Späher im Einsatz, dirigiert seine Männer durch das dichte Schneetreiben. Bis 22 Uhr, wenn der Verkehr auch dank Ausgangssperre praktisch zum Erliegen gekommen ist, wird der Winterdienst an diesem weißen Dienstag erstmal im Einsatz sein. Bei Christoph Grimm klingelt dann nach diesem langen Arbeitstag bereits um 2.30 Uhr wieder der Wecker. Grimm checkt dann die Lage, prüft, ob bei allen Fahrzeugen in der kalten Nacht auch die Motoren anspringen. Zwischen 3 und halb 4 Uhr in der Früh starten dann auch seine Kollegen wieder durch, wie Grimm es formuliert. "Klar, das sind harte Tage. Aber für die Stadt Plattling und die Bürgerinnen und Bürger macht man das doch gerne."

Durchaus besorgt blickt Christoph Grimm am Dienstagnachmittag auf die Temperaturanzeige. "Derzeit hat es -2,7 Grad. Das ist gut", sagt er gegen 14.30 Uhr. Die vom Wetterbericht eigentlich angekündigten Plusgrade und der befürchtete Eisregen sind bisher zum Glück ausgeblieben. "Wenn es da draufregnen würde, wäre das ein Riesenproblem", bekennt Grimm. "Da müssten wir dann mit einem Salz-Splittgemisch ran. Nur Salz reicht da nicht mehr." Bis zum Redaktionsschluss (Stand, Dienstag, 16.30 Uhr) ist Plattling vom Eisregen verschont geblieben.
ⓘ Es gilt Streu- und Räumpflicht werktags zwischen 7 und 20 Uhr. An Sonn- und gesetzlichen Feiertagen ab 8 Uhr. Innerhalb dieser Zeitspanne müssen die Gehwege so geräumt und gestreut sein, dass kein Fußgänger ausrutscht.