Der Regen diese Woche erfreut sicherlich die Landwirte und ist gut für die Natur, die Gastro-Betreiber lässt er aber eher bangen: Schließlich dürfen sie nach Wochen der Schließung am kommenden Montag die Biergärten und Freisitze endlich wieder betreiben. Ein Blick auf den Wetterbericht lässt aber hoffen: Nächste Woche soll es besser werden. Auch Sirlei Piquetti Schatzmann vom La Traccia in Pielweichs beobachtet die Vorhersagen genau: "Ich schaue jeden Tag den Wetterbericht. Ich hoffe sehr, dass wir am Montag wieder aufmachen können."
Deswegen bringen sie und ihr Partner Giuseppe Giacalone den Biergarten gerade auf Vordermann, damit das Ambiente auch stimmt, sobald die Gäste wieder ihr erstes kühles Bier im Schatten der Kastanienbäume genießen können. Dafür haben sie die vergangenen Tage acht Tonnen neuen Kies in den Garten geschaufelt – "mir tut der ganze Körper weh", sagt Piquetti Schatzmann –, Blumen gepflanzt, Bäume geschnitten. Das Kiosk-Häuschen soll noch gestrichen werden und auch die verbogene Laterne, die ein heruntergefallener Ast umgedrückt hat, wird erneuert. Die zwei Jahre Stillstand im ehemaligen Dorfkrug machen sich bemerkbar. "Wir sind noch nicht fertig, aber es wird sehr schön", ist die Wirtin sich sicher. Erst wenn alles fertig ist, werden die Tische aufgestellt − mit Maßband, damit der geforderte Abstand auch sicher eingehalten wird.
Die vergangenen Wochen haben das Restaurant hart getroffen – auch wenn die Leute den angebotenen Liefer- und Abholservice gut genutzt haben. "Unsere Gäste haben uns nicht im Stich gelassen und kommen auch immer wieder", erzählt Sirlei Piquetti Schatzmann. "Aber das waren trotzdem nur 30 Prozent der Einnahmen, die wir normalerweise hätten. Doch wenigstens konnten wir den Laden offen lassen." Denn das Gros der Einnahmen macht das La Traccia über Veranstaltungen. "Unter der Woche war auch vor Corona nicht so viel los. Aber Freitagabend wären wir von März bis Ende September jedes Wochenende ausgebucht gewesen – mit Veranstaltungen zwischen 80 und 150 Personen. Das ist alles abgesagt." Über diese Einbußen wird wohl auch das bisschen Biergarten-Betrieb nicht weghelfen. "Wir glauben nicht, dass am Nachmittag viele kommen – vielleicht nach der Arbeit, so ab 18 Uhr. Aber um 20 Uhr müssen wir ja schon wieder schließen. Aber es ist ein Anfang."
Sirlei Piquetti Schatzmann und Giuseppe Giacalone hoffen, dass sie die Corona-Krise überstehen. "Es ist so schön hier in Plattling und die Leute sind so nett, es wäre schade, wenn wir das aufgeben müssten."
Wie andere Plattlinger Gastronomen mit der Situation umgehen, lesen Sie in der Freitagsausgabe der Plattlinger Zeitung.
