Plattling
Renaturierung der Isar: Wasserwirtschaft meldet Erfolge

13.08.2020 | Stand 20.09.2023, 0:52 Uhr

Dieses Luftbild zeigt den Renaturierungsbereich zwischen Isar-Kilometer 2,3 und 2,8. −Foto: Wasserwirtschaftsamt

Das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf hat im vergangenen Winterhalbjahr fast unbemerkt einen weiteren Baustein zur Renaturierung des Isarmündungsgebietes umgesetzt. Dazu sind in der "Unteren Tradt", zwischen Isar-Kilometer 2,3 und 2,8, massive Umgestaltungen am rechten Isarufer vorgenommen und Auflandungen entfernt worden. Darüber informiert das Amt in einer Pressemitteilung.

Ein Gewässerdurchstich zu einem flussnahen Altarm sorgt künftig für eine bessere Vernetzung mit der dortigen Altwasserlandschaft und dem Isarvorland. Der Altarm "Isarhofener" sei nun ständig durchströmt und bestens an die Isar angebunden. Das komme vor allem den strömungsliebenden (rheophilen) Fischarten wie Huchen, Nase und Barbe zugute. Diese finden laut Wasserwirtschaftsamt hier künftig wieder optimale Laichplätze sowie die notwendigen Sommer- und Winterquartiere zum Heranwachsen während ihrer kritischen Jungfischphase.

Früher waren die isartypischen Kieslaicher wie Barbe und Nase in der Isar massenhaft beheimatet. Ihre Lebensräume sind im 20. Jahrhundert aber durch Ausbaumaßnahmen, Geschiebeentzug und Verlandungstendenzen mehr und mehr verkümmert.

"Der renaturierte Uferbereich der Isar in der Unteren Tradt wurde sehr flach und strukturreich ausgebildet", erläutert die Behörde. Neben den Fischen profitierten vor allem auch Amphibien, Mollusken und spezielle Vogelarten von der neuen Situation.

Ein fischökologisches Monitoring, das seit 2019 von Experten des Landsamtes für Umweltschutz und des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf organisiert wird, zeige schon erste Erfolge der Renaturierungen an.

Bei den Bauarbeiten wurde sehr viel Wert auf die Schaffung naturnaher Strukturen wie Flachwasserzohnen, Kiesinseln, Fischunterstände und Totholz gelegt. Im April wurden zudem standortgerechte Bäume und Sträucher gepflanzt.

"Die Renaturierungsmaßnahmen sind eng zwischen den Experten der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und der Fischerei abgestimmt", heißt es in der Pressemitteilung. Sie wurden unter Regie der Flussmeisterstelle Deggendorf mit angemieteten Geräten von örtlichen Firmen ausgeführt. Gemessen am Erfolg seien die Baukosten mit rund 400000 Euro relativ gering gewesen.

In den nächsten Wochen werden weitere fischökologische Untersuchungen vorgenommen. Es wird erwartet, dass sich damit die positiven Auswirkungen auf die isartypische Fischpopulation erhärten. "Auch in den nächsten Jahren sind Maßnahmen zur Renaturierung und Strukturverbesserung im Isarmündungsgebiet vorgesehen, um dieses Juwel der Bayerischen Auenlandschaften weiter aufzuwerten", so das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf.

− pz