Der Lichterglanz ist zurück auf dem Stadtplatz und kündet von der Vorweihnachtszeit. Beim Staunen auf die Lichter droht mancher, die schwarzen, am Boden verankerten Seile zu übersehen, an denen die Lämpchen befestigt sind. Auch für Sehbehinderte konnte die Weihnachtsbeleuchtung zur Stolperfalle werden. Mit ihrem Blindenstock konnte das Hindernis nur mit etwas Glück erspürt werden. "Voriges Jahr haben wir den Fall gehabt, dass sich jemand gekaspelt hat", sagt Bürgermeister Hans Schmalhofer. Daher hat die Stadt in diesem Jahr nachgebessert und die Lichter-"Bäume" mit einem Holzrahmen am Boden umfasst.
Helmut Kappenberger ist blind und daher der ideale Kandidat, um gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten der Stadt, Sabine Bernauer, die Nachbesserung in Sachen Sicherheit auf ihre Praxistauglichkeit hin zu testen. Mit seinem Langstock tastend geht er auf den Lichter-Kegel zu, stößt damit an den neuen Holzrahmen am Boden und kann sich so um das Hindernis herum orientieren. Nach einer sicher abgeschrittenen Runde geht sein Daumen nach oben: Die Konstruktion hat den Praxis-Check bestanden.
"Wo wir schon mal hier vor dem Rathaus stehen", wollte Behindertenbeauftragte Sabine Bernauer auf den nun lauter klickenden Auffindeton der Fußgängerampel hinweisen. Sehbehinderten sei es aufgrund des zu leisen Tons schwer gefallen, die Fußgängerampel ausfindig zu machen. Dies sei nun deutlich einfacher möglich, bestätigt Kappenberger. Auch der Freigabeton, die Audio-Entsprechung zum grünen Männchen an der Fußgängerampel, sei nun besser zu hören. Der Dank Bernauers galt der Außenstelle des Straßenbauamtes, die das Problem innerhalb einer Woche behoben hätten.
− bba
