Plattling
Kultur am Magdalenenplatz: Veranstalter ist optimistisch

31.05.2021 | Stand 20.09.2023, 23:32 Uhr

Mit ihm geht es am 25. August los: Der Comedian und Schauspieler Harry G kommt mit seinem neuen Programm "Hoamboy" auf den Plattlinger Magdalenenplatz. −Foto: Frank Lübke

"Ich bin freudig aufgeregt und hab’ noch richtig viel Arbeit vor mir", sagt Veranstalter Roman Hofbauer, als ihn die Heimatzeitung am Telefon erreicht. Kein Wunder, die Inzidenzen fallen, gleichzeitig steigt die Zahl der Geimpften. Und damit passiert etwas, auf das Hofbauer und seine Kollegen aus der Branche fast nicht mehr zu hoffen gewagt haben – der Kultursommer kann doch noch kommen. "Es geht in eine gute Richtung für uns alle", sagt Roman Hofbauer mit Zuversicht in der Stimme. "Zum Glück!"

Das kann man wohl sagen, denn der Eichendorfer Konzertveranstalter hat für Plattling in diesem Sommer große Pläne. Noch immer, muss man wohl ergänzen. Denn eigentlich hätte die hochkarätig besetzte Veranstaltungsreihe, die Hofbauer zusammen mit der Stadt und dem Globus-Einkaufsmarkt zu dessen 25. Geburtstag am Magdalenenplatz auf die Beine gestellt hat, bereits am 1. Mai starten sollen. Damals machte die "Bundes-Notbremse" all diesen Plänen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Roman Hofbauer entschied sich jedoch dagegen, die Auftritte etwa von von Michael Mittermeier, Sebastian Reich & Amanda oder Martina Schwarzmann angesichts der mehr als unsicheren Corona-Lage einfach zu streichen, sondern verschob sie in den Spätsommer. Eine goldrichtige Entscheidung, wie es scheint. "Wenn man sich das sehr bescheidene Wetter im Mai ansieht, dann wären das sowieso keine angenehmen Konzertabende geworden", meint Hofbauer. Glück im Unglück also.

Jetzt gibt es die Chance, dass es das Wetter vom 25. August bis 12. September, dann wenn ein Großteil der Veranstaltungen auf dem Magdalenenplatz stattfinden, noch spätsommerlich warm mit den Plattlingern meint. Und es gibt die Chance, dass sich die Lage an der Corona-Front bis dahin noch weiter entspannt hat. Gestern lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Deggendorf mit 48,5 immerhin den zweiten Tage in Folge unter der "magischen" 50er Grenze. Die würde bedeuten, dass die Kulturveranstaltungen im Freien von allen Bürgern mit den geltenden Abstands- und Hygieneregeln besucht werden dürfen – und nicht nur von Geimpften, Genesenen und Getesteten.

Roman Hofbauer lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich Plattlings Kunstminister Bernd Sibler, der sich stark für die Branche eingesetzt habe. In vielen digitalen Runden habe der Minister mit Künstlern und Veranstaltern diskutiert – und zugehört. "Einige unserer Anregungen und Wünsche sind dann auch in die neue Verordnung eingeflossen", freut sich Hofbauer. Die Wichtigste: Im Freien sind nun 250 Besucher erlaubt und nicht nur 100. "Das wäre einfach auch nicht wirtschaftlich gewesen", so Hofbauer.

Ein Blick über die Grenze zeigt, dass man sich in Österreich in Sachen Konzerte noch deutlich weiter aus dem Corona-Fenster lehnt. 1500 Besucher bei Indoor-Veranstaltungen und 3000 Besucher bei Veranstaltungen im Freien sind dort möglich – allerdings nur für Geimpfte, Genesene und Getestete. Roman Hofbauer sieht die Entscheidung der Nachbarn nicht unkritisch. "Das Ganze muss schon mit Maß und Ziel geschehen."

Der Veranstalter geht aber durchaus davon aus, dass am 25. August zum Startschuss der Kulturbühne mit Comedy-Star Harry G mehr als die derzeit erlaubten 250 Besucher möglich sein sollten. "Wir eruieren alle Möglichkeiten, um noch einmal aufzustocken", so Hofbauer. An der Nachfrage sollte es jedenfalls nicht scheitern – für die meisten Veranstaltungen gibt es nur noch Restkarten (www.romanhofbauer.de).

Roman Hofbauer, der bereits im vergangenen Sommer dem Magdalenenplatz kulturelles Leben eingehaucht hat, betont, dass ihm unter seinem Label "Kultur plus" die Gesundheit seiner Besucher ein besonders Anliegen ist. So gibt es zum Beispiel eine Saalplanbuchung, bei der man sich im Vorfeld einen Platz reserviert, wodurch Gedränge am Konzertabend vermieden wird.

Die Resonanz auf Hofbauers Idealismus in schwierigen Zeiten sei jedenfalls "der Wahnsinn", wie der Veranstalter selbst meint. "Ich habe so viele freundliche E-Mails bekommen. Ohne dieses Feedback hätte ich vermutlich nicht weitergemacht. Denn nur für das Geld tut man das alles ja nicht..."