"Mir gefällt das natürlich besonders, weil ich meine Hochzeitreise auf Kuba hatte", sagt Hans Schmalhofer und lächelt. Plattlings Bürgermeister hat also doppelten Grund zur Freude: Mit den Konzerten von Habana Tradicional und der Musik des berühmten Buena Vista Social Club startet Plattling am Sonntag, 20. Juni, tatsächlich hinein in einen außergewöhnlich hochkarätigen Kultursommer – keine Selbstverständlichkeit nach harten Pandemie-Monaten der kulturellen Trostlosigkeit. Und Schmalhofer kann ganz privat auf musikalische Erinnerungsreise gehen.
Die zwei Konzerte von Habana Tradicional (17 und 19.15 Uhr) sind die Plattling-Premiere der renommierten Festspiele Europäische Wochen Passau. Die EW bringen seit 1952 international angesehen Künstler vor allem aus dem Bereich Klassik in das Dreiländereck Deutschland, Österreich und Tschechien.
In Plattling gibt es schon länger Überlegungen, die Europäischen Wochen in die Stadt zu holen. "Die Festspiele sind letztes Jahr auf mich zugekommen, dass sie Plattling gerne mit einbinden würden", erzählt Bürgermeister Hans Schmalhofer. Er habe die Sache dann noch mit dem Kulturausschuss abgesprochen, "weil das natürlich auch mit entsprechendem Sponsoring der Stadt verbunden ist". Man habe aber auf jeden Fall in der Zeit nach den ärgsten Corona-Einschränkungen den Bürger "etwas Besonderes bieten" wollen.
EW-Intendant Dr. Carsten Gerhard sieht mit großer Vorfreude auf das erste Festspielwochenende, das zugleich eine ganz besondere Premiere der Europäischen Wochen in Plattling bereithält: "Unter dem Magdalenendach wollen die EW mit einem karibischen Abend verzaubern", so Gerhard. "Es ist nur ein kleiner Sprung über den Ozean und das Publikum findet sich zwischen Palmen in einem Flair wieder, das an das Havanna der 50er Jahre erinnert, während die Musiker von Habana Tradicional auf der Bühne mit kubanischen Rhythmen einheizen."
Die beiden Konzerte sind mit jeweils 150 Besuchern schon längst ausverkauft. Die EW konnten nach den Lockerungen für die Höchstzulassung keine weiteren Plätze freigeben, wie Pressesprecherin Anne-Marie Thederahn auf PZ-Nachfrage erklärt. "Grund hierfür sind die weiter bestehenden Abstandsregeln von 1,50 Meter sowie die allgemein zur Verfügung stehende Fläche, die begrenzt ist und nicht erweitert werden kann."
