Plattling
Ein halber Liter rettet Leben: BRK-Blutspendedienst in der Turnhalle der Grundschule

25.08.2020 | Stand 18.09.2023, 4:49 Uhr

Zunächst werden Edgar Rempes Hämoglobin-Wert und seine Blutgruppe bestimmt. Ist der Hämoglobin-Wert zu niedrig, darf er nicht spenden. −Fotos: Winderl

Es ist ein halber Liter, der Leben retten kann. Da war die Entscheidung für Edgar und Walter Rempe nicht schwer. Die beiden sind in der Turnhalle der Plattlinger Grundschule zum ersten Mal beim Blutspenden gewesen. Sie wären gerne schon früher einmal gekommen, sagen die 19- und 22-jährigen Brüder. Bisher habe es terminlich aber noch nie geklappt. Dieses Mal schon. "Wenn ich damit helfen kann und es mir nicht schadet, warum nicht?", sagt Edgar Rempe.

Sein Bruder Walter bekommt im Vorgespräch mitgeteilt, dass er dieses Mal nicht spenden darf – vor drei Monaten hatte er eine Operation und scheidet deswegen noch als Spender aus. Edgar Rempe durchläuft derweil den "Rundkurs", den der Blutspendedienst in der Turnhalle aufgestellt hat: Anmeldung, Hämoglobin-Test, Gespräch mit dem Arzt, Utensilien-Station und schließlich die Liege, auf der das Blut genommen wird. Zum Abschluss gibt es dann noch ein Lunchpaket als Dankeschön und zur Stärkung zum Mitnehmen.

Die Sicherheits- und Hygieneauflagen wegen der Corona-Pandemie bedeuten auch für den Blutspendedienst einen Mehraufwand. Teilweise musste auf andere Orte ausgewichen werden, in den Räumen wird versucht, eine Art "Kreisverkehr" zu schaffen, damit sich die Spender nicht in die Quere kommen. Mehr als 40 Spender dürfen nicht gleichzeitig in die Turnhalle. Der Spendebereitschaft hat die Krise aber keinen Abbruch getan. "Wir haben zur Zeit ziemlich viele Erstspender", erzählt Teamleiter Edgar Böckl-Beer. "Und wer regelmäßiger Spender ist, ist da, egal was ist. Auf die ist Verlass." Die Ferienzeit mache da gerade eher Probleme, weil viele im Urlaub seien und somit nicht zu den Blutspende-Terminen kommen könnten.

Wer kurz vor der Spende in einem Risikogebiet war, darf unter Umständen nicht spenden – außer, er legt einen negativen Corona-Test vor. "Da müssen wir einfach auf der sicheren Seite sein", meint Böckl-Beer. "Wir stellen hier Blut als Arzneimittel zur Verfügung, damit muss alles in Ordnung sein."

− kwi