Plattling
Blaulicht-Kräfte im Dialog mit Innenminister Herrmann

23.02.2020 | Stand 18.09.2023, 4:21 Uhr

Führungskräfte sämtlicher Blaulicht-Einheiten traten am Samstagnachmittag in den Dialog mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU, sitzend 5.v.l.). Er gab Antworten auf die vielseitigen Fragen und wünschte dem CSU-Bürgermeisterkandidaten Hans Schmalhofer (stehend) ein gutes Ergebnis bei der Kommunalwahl. −Fotos: Häusler

Mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann hat die CSU am Samstagnachmittag, 22. Februar, ein weiteres politisches Schwergewicht für den Kommunalwahlkampf an Land gezogen. Im Café Blue stellte er sich den Fragen seiner Parteikollegen und der Führungspersonen der hiesigen Blaulicht-Einheiten. Herrmann sprach über die überdurchschnittlich gute Aufklärungsquote in Niederbayern sowie im Landkreis Deggendorf und betonte, dass der Freistaat viel Geld in die Polizei investiere. 3500 zusätzliche Polizisten würden nun innerhalb sieben Jahren ausgebildet. Auch im Landkreis dürfe man mit zusätzlichen Kollegen in den Inspektionen rechnen.

Ludwig Helfrich, CSU-Ortsvorsitzender, Kreiswasserwacht-Chef und Vorsitzender der BRK-Wasserwacht Plattling, bat darum, die Helfergleichstellung voranzutreiben. Auch der Führung der Wasserwacht sollte das Recht auf Blaulicht eingeräumt werden. Herrmann antwortete, noch in diesem Jahr wolle man die Blaulichtzulassung erweitern, damit etwa der Wasserwachtler nicht im Stau warten muss, während der Feuerwehrkommandant mit Blaulicht auf dem Dach an der Autoschlange vorbeifahren darf.

Weniger Zuspruch erhielt Stadtrat Max Thoma, der eines der Themen aufgriff, welche die Plattlinger CSU in ihr Wahlheft drucken ließ: Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Herrmann machte deutlich: "Videoüberwachung ist zulässig an Brennpunkten der Kriminalität." Wenn in manchen Kommunen diese "Brennpunkte" jedoch gar nicht existieren, sollte man doch froh darüber sein. Ob es in Plattling tatsächlich einen Brennpunkt gibt, ließ er offen. Es gelte aber, die richtige Balance zu halten.

Kreisbrandinspektor Erwin Wurzer kritisierte überbordenden Bürokratismus im Feuerwehrwesen. Er befürchtet, dass sich wegen des immensen Aufkommens an Papierkram künftig weniger Führungskräfte finden ließen. "Sie haben da leider völlig recht", stimmte Herrmann zu und sagte, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben könne. Er pochte auf den Einsatz des "gesunden Menschenverstandes". "Man kann nicht alles mit Vorschriften regeln."
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