Plattling
Bau-Innung: 13 Auszubildende an der Berufsschule begrüßt

22.10.2020 | Stand 18.09.2023, 4:58 Uhr

Auf Distanz im Innenhof neben der Bauhalle und für das Foto ohne Maske: Acht von 13 neuen Auszubildenden (vordere Reihe) sowie (hintere Reihe von links) Schulleiter Stephan Eichinger, Geschäftsführerin Petra Weinberger, Bau-Innungs Obermeister Karl-Heinz Hau und Martin Laschinger von Nerlich & Lesser. −Foto: Meier

Die alljährliche Begrüßung neuer Auszubildender durch Vertreter der Bau-Innung Deggendorf an der Plattlinger Berufsschule St. Erhard wurde heuer aus gegebenem Anlass in einem sehr kurzen und kleinen Rahmen durchgeführt. Insgesamt sind es 13 Schüler, die sich in der Bauklasse 10 im ersten Ausbildungsjahr befinden. Darunter zwölf Maurer und ein Fliesenleger aus Betrieben in Niederbayern Ost. Unterrichtet werden die Jugendlichen von Oberstudienrätin Elke Knieler, Sonderschullehrer Michael Schnitt und Fachlehrer Thomas Stutz.

Schulleiter Stephan Eichinger begrüßte am Mittwoch, 21. Oktober, die Schüler sowie Karl-Heinz Hau, Obermeister der Bau-Innung Deggendorf, Geschäftsführerin Petra Weinberger und Martin Laschinger von der Firma Nerlich & Lesser, Bereich Baustoffe.

Coronatechnisch sei am Bau alles ziemlich "normal", so Eichinger. Ein Vorteil der Arbeit am Bau wäre es, dass man sich die meiste Zeit im Freien aufhalte und somit die Ansteckungsgefahr niedrig sei. Den Schülern wünschte Eichinger alles Gute an der Schule, an der sie von erfahrenen Lehrkräften unterrichtet werden, die sie gut durch die Lehrzeit bringen würden.

Innungs-Obermeister Karl-Heinz Hau stellte sich den Lehrlingen kurz vor und sagte, dass auch er den Beruf des Maurers erlernt habe. Er gratulierte den Schülern zu ihrer Berufswahl und betonte, sie seien an einer hervorragenden Schule untergebracht. Doch er sagte auch: "Von nix kommt nix", weshalb die Jugendlichen schon Gas geben müssten, da ihnen nichts geschenkt werde.

Das Ziel der Lehrzeit sei ein guter Abschluss, der entscheidend für die Zukunft wäre. Und sollte es mal schlechter laufen? Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern weiter Gas geben. In eineinhalb Jahren wird Hau die Zwischenprüfung abnehmen, dann würde man sehen, was die Schüler alles drauf hätten. Hau hofft, dass man in drei Jahren einen erfolgreichen Abschluss feiern könne – und zwar ohne Maske. Den jungen Burschen überreichte er ein Shirt mit der Aufschrift "Extrem gut gebaut" als kleines Geschenk zu Beginn der Lehrzeit.

Auch Martin Laschinger begrüßte die Schüler, denen er ebenfalls ein Geschenk mitbrachte. Nerlich & Lesser spendierte für jeden Lehrling einen Bau-Eimer samt Maurer-Kelle, Maurer-Schnur, Bleistift und Wasserwaage. Dieses Messinstrument sei eigentlich das wichtigste Geschenk, mit dem man besonders pfleglich umgehen müsse. Schließlich werde es nicht umsonst als die "Braut der Maurer" betitelt.

Insgesamt werden in allen drei Bauklassen (1. bis 3. Lehrjahr) 38 Schüler an der Berufsschule St. Erhard unterrichtet, wie Stephan Eichinger wissen ließ. 560 Schüler werden in acht Fachbereichen und 60 Klassen unterrichtet, vier Klassen befinden sich in der Berufsvorbereitung. Beschäftigt sind an der Schule 60 Lehrkräfte und eine Sozialpädagogin.

Im Falle eines Inzidenzwertes über 50 können alle Schüler mit Maske und Abstand im Präsenzunterricht bleiben, sagte Eichinger zur derzeitigen Situation an der Schule. Kleine Klassenstärken und großzügiges Raumangebot machen das möglich. Die Schüler aller Klassen wurden deshalb in den vergangenen Wochen für das Lernen auf Distanz vorbereitet. Auch gewinne die digitale Ausstattung der Schule immer mehr an Qualität. So habe man einen Glasfaseranschluss, neue Servertechnik mit der Möglichkeit, von extern auf die Schuldaten zuzugreifen, Dienstlaptops für alle Lehrkräfte, Leihgeräte für die Schüler und mobile Endgeräte für die flexible Unterrichtsgestaltung vor Ort. Die größte Hürde für den Unterricht auf Distanz stellt die häufig schlechte Ausstattung und digitale Infrastruktur der Schüler dar: kein arbeitstaugliches Endgerät, häufig nur Handy, keine Internetanbindung, wie Eichinger bedauerte.

− met