Osterhofen
Wo verbraucht die Stadt zu viel Strom und Wärme?

Erste Informationen im Bauausschuss

20.07.2022 | Stand 20.09.2023, 23:14 Uhr


Angesichts des herrschenden Gasmangels in Deutschland wird allgemein zum Gas- und auch zum Stromsparen aufgerufen. Stadtrat Helmut Leberfinger hat bei der Stadt Osterhofen nachgefragt, wie der Energie- und Wärmebedarf bei den städtischen Liegenschaften aussieht. Weil Osterhofen schon länger Mitglied im Energienetzwerk ist, liegt bereits eine Auswertung der städtischen Gebäude hinsichtlich des Verbrauchs von Strom und Wärme vor, sagte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier im Bauausschuss. Die Details erläuterte Bauamtsleiter Christian Moosbauer.

So wurde zwar die Art des Heizsystems erfasst, das genaue Alter der Anlagen muss aber im Einzelfall ermittelt werden. Zudem wurden bereits in den vergangenen Jahren einzelne Heizungen ersetzt und von Öl auf Flüssiggas umgerüstet. Dies erfolgte im Gemeindezentrum Thundorf, am Kindergarten Wisselsing und an der Grundschule in Gergweis.

Nur noch ein Gebäude wird mit Öl geheizt. Aber auch von leitungsgebundenem Gas will sich die Stadt unabhängig machen. Regenerative Energie wäre laut Bauamtsleiter Moosbauer wünschenswert, einfacher realisierbar wohl Flüssiggas. Was tatsächlich möglich ist, soll eine Begehung mit Fachleuten zeigen. Der Stadtrat soll dann festlegen, welche Einrichtungen vorrangig umgerüstet werden sollen.

Doch nicht nur für Gebäude benötigt die Stadt Strom, auch bei der Straßenbeleuchtung ist der Bedarf hoch. Hier hat die Stadt in den vergangenen Jahren 50000 Euro investiert, um "die größten Energiefresser" auf sparsamere Leuchten in neuer Technik umzurüsten, führte der Bauamtsleiter aus. Ein Großteil sei bereits umgesetzt, auch heuer erfolge noch eine große Umrüstaktion auf LED. Ausnahme ist der Ortsteil Altenmarkt, wo man auf die Stadtteilsanierung wartet.

Mit der Umstellung auf LED wird die Stadt auch das Angebot des Bayernwerks zur "Halbnachtschaltung" nutzen. Dann wird das Licht zwischen 1 Uhr und 5 Uhr auf die halbe Leistung reduziert. Möglich wäre auch eine Komplettabschaltung, sagte Christian Moosbauer. Er berief sich aber auf das Bayernwerk, wonach nur eine Handvoll bayerischer Kommunen diese Möglichkeit nutzten.

Auch eine Ausdehnung der Leistungsreduzierung auf den Zeitraum zwischen 22 Uhr und 6 Uhr halten Stadtverwaltung und Bürgermeisterin für nicht sinnvoll: Zum einen, weil in diesen Zeiten Schichtarbeiter oder Zeitungsträger unterwegs sind, zum anderen, weil die Stadt für die Verkehrssicherung in der Haftung steht.

Abweichende Zeitschaltungen sind derzeit nicht umsetzbar, weil die Straßenbeleuchtung aus der Ferne über sogenannte Rundsteuerempfänger geschaltet wird und dabei keine Individualisierung möglich ist. Laut Bayernwerk ist auch keine Verkürzung der Brenndauer für die Leuchtstellen (derzeit 4050 Stunden im Jahr) geplant, ergänzte Moosbauer. Auch hier greift die gesetzliche Verkehrssicherungspflicht.

− gs