Volles Haus bei Autorinnenlesung

Angelika Schwarzhuber und Nicole Walter locken 29 Zuhörer in die Stadtbücherei

20.08.2020 | Stand 18.09.2023, 4:48 Uhr

Sorgte für gute Stimmung: Angelika Schwarzhuber.

"Wir haben volles Haus", freut sich Angela Pfligl, Leiterin der Stadtbücherei Osterhofen (Lkr. Deggendorf). Sie steht am Eingang und nimmt die mehrheitlich weiblichen Besucher der "Sommerlesung im Doppelpack" am Mittwochabend in Empfang. 29 Bücherfans sind gekommen, um den Worten der Autorinnen Angelika Schwarzhuber und Nicole Walter zu lauschen. Mehr dürften es auch gar nicht sein – wegen Corona.

"Die Pandemie hat auch die Autoren hart getroffen", sagt Buchhändlerin Ingeborg Kemme-Reger, die die Veranstaltung mit dem "Förderverein Buch" mitorganisiert hat. Sie freut sich auf die erste Lesung in Corona-Zeiten: "Das ist ein kleines Stückchen Normalität."

Und dann geht es endlich los. Nach einer kurzen Begrüßung von Angela Pfligl liest Nicole Walter aus ihrem Buch "Ein Blick in deine Augen". Im Mittelpunkt des Romans steht ein Arche-Hof mit flauschigen Alpakas, der von der Pleite bedroht ist. Ob es weitergeht oder nicht, hat die Bank-Mitarbeiterin Maria Popp zu entscheiden. Ihr Besuch würfelt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch die Zukunft des Hofs durcheinander.

Warum Alpakas in ihrem Werk eine so tragende Rolle spielen, erklärt die Autorin aus München, die auch Drehbücher für Film und Fernsehen schreibt, gleich zu Beginn. Seit einer Wanderung mit den Tieren, sei sie Feuer und Flamme. "Bislang bin ich aber noch nicht dahintergekommen, welchen Zauber diese Tiere haben. Sie werden ja häufig bei Therapien eingesetzt", sagt Walter. Während ihrer Lesung streut sie immer wieder Infos über Alpakas ein – zum Beispiel, dass sie sich vor allem untereinander anspucken und es nicht auf Menschen abgesehen haben.

Mit der Textpassage über Bobby, der bei der Geburt eines Fohlens hilft, zieht Walter alle in ihren Bann. Und ihre Beschreibung einer Irrfahrt mit Alpaka durch München sorgt für ordentlich Lacher.

Gut ist die Stimmung auch bei der Lesung ihrer Kollegin Angelika Schwarzhuber. Die Osterhofener Autorin hat ihren eben erst erschienen Roman "Ziemlich hitzige Zeiten" mit im Gepäck. Darin kämpft die 49-jährige Protagonistin Anna Reiter mit den Wechseljahren, drei ganz unterschiedlichen Männern und den Problemen ihrer beiden Töchter.

Für die Zuhörer in der Stadtbücherei hat Schwarzhuber eine Passage ausgewählt, in der Anna Reiter Todesangst bei einer Autofahrt mit ihrer Tochter bekommt. Kein Wunder, denn die hat ihre Führerscheinprüfung erst kürzlich bestanden. "Da muss ich immer an meine Mama denken", sagt die Autorin und schaut in die letzte Reihe. "Blut geschwitzt habe ich", kommt es von dort zurück. Alle lachen.

Genau so ist es bei den folgenden Ausschnitten zu Themen wie: Mädelsabend mit reichlich Alkohol, verkorkstes erstes Date, unglücklicher Zusammenstoß mit dem alten Schwarm.

Dass die beiden Autorinnen gut ankommen, zeigt sich ebenfalls während der Pause und am Schluss der Präsentation. Denn der kleine Verkaufsstand von Kemme-Reger ist gut besucht. Viele Zuhörer nutzen die Chance, um eines der Bücher mit nach Hause zu nehmen – natürlich handsigniert.