Aholming
Über Einzelvorhaben zum Gesamtkonzept?

25.01.2022 | Stand 20.09.2023, 2:55 Uhr

Photovoltaik boomt: Für weitere Anträge zum Ausbau erneuerbarer Energien soll die Gemeinde Aholming ein Planungskonzept entwickeln. −F.: gs

Erneuerbare Energien sind im Kommen. Dass der Antrag für einen Photovoltaikpark in Alttiefenweg allerdings nicht befürwortet werden kann, ist von vorneherein festgestanden: Da das Vorhaben am Wiesengraben in einem potenziellen Überschwemmungsgebiet liegt und zudem die Gefahr besteht, dass Autofahrer auf der Gemeindestraße geblendet werden, hatten das Wasserwirtschaftsamt und der Technische Umweltschutz am Landratsamt Deggendorf gewisse Bedenken angemeldet. Aufgrund dieser offenen Fragen hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Tagesordnungspunkt nochmals zu verschieben.

Dem stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag in der Schulturnhalle zwar einstimmig zu, doch nach einer Wortmeldung von Michael Högl kam es zu einer Debatte, wie man grundsätzlich mit solchen Anträgen umgehen sollte. Högl forderte ein Planungskonzept, wo PV-Parks noch gebaut werden können und wo nicht. Dabei hatte sich das Gremium schon im Januar 2010 mit diesem Thema befasst und beschlossen, über jeden Antrag einzeln zu entscheiden. Nun aber ist, so Bürgermeister Martin Betzinger, die Nachfrage gestiegen. Problematisch sei aber, dass das Umspannwerk in Pielweichs überlastet ist und die Bayernwerk AG aktuell keine Zusagen für weitere Stromeinspeisungen gebe.

Geschäftsleiter Simon Hauber stellte die wasserrechtliche Situation dar und meinte, die Gemeinde sollte ein Fachbüro mit der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für Photovoltaikanlagen beauftragen. Dies stellt jedoch eine große Herausforderung dar, da Aspekte wie Bonität des Bodens, Leitungsbau oder eine mögliche Zentralisierung beachtet werden müssten, gab der Bürgermeister zu bedenken.

FW-Fraktionsvorsitzende Theresia Friedberger und Dr. Peter Kraut möchten ein Konzept für mögliche PV-Flächen samt prozentualer Deckelung. Max Limbrunner schlug vor, dafür eine Zeitschiene festzulegen, da der aktuelle Antrag bereits einmal vertagt worden sei und die Bauherren auf eine Antwort warteten.

Einstimmig genehmigt wurde der Wirtschafts- und Investitionsplan für die Kindertagesstätte St. Stephanus in Aholming, der für 2022 einen Fehlbetrag in Höhe von 27.518,91 Euro ausweist. Laut Defizitvereinbarung mit dem Caritasverband Passau muss die Gemeinde davon 60 Prozent, also 16.511,35 Euro, übernehmen.

Keine Stellungnahme wollte die Gemeinde zur Aufstellung des Bebauungsplanes "Wohngebiet am Anger" (ca. 300 Meter östlich des Umspannwerks in Pielweichs) mit integrierter Grünordnung durch die Stadt Plattling abgeben. Auf eine weitere Beteiligung im Verfahren wird nach einstimmigem Beschluss verzichtet.

Vom Landratsamt genehmigt wurden die Anträge von Erhard Loibl auf Neubau einer Kartoffellagerhalle in Penzling sowie von Thomas Lehner auf Geländeauffüllung zum Rückbau eines Waschplatzes und eines Absetzbeckens in Neutiefenweg. Zum Thema Radweg berichtete der Bürgermeister, dass die Bedarfsplanung in das Landkreis-Wegekonzept aufgenommen wurde.

Konrad Seis wollte wissen, wann die Schulung für den Bewegungsparcours am TSV-Sportplatz stattfinde, da er und Seniorenbeauftragter Herbert Gerl ab April mit den Übungen für ältere Mitbürger beginnen wollen. Er forderte zudem, den richtigen Zeitpunkt für einen Baumschnitt an Gemeindestraßen nicht zu verpassen, und regte an, einen Neubürgerempfang und Ehrenabend einzuführen, den Kulturbeauftragter Stefan Zitzelsberger anfänglich mit möglichst wenig Aufwand gestalten möchte. "Die Liste mit geeigneten Kandidaten liegt vor, allerdings müssen wir uns wegen dem Corona-Wahnsinn noch gedulden", stellte Bürgermeister Martin Betzinger dazu fest.

Max Limbrunner wies darauf hin, dass Schwerlaster bei der Verlegungsarbeiten von Stromkabeln die Feldwege zerstören. Betroffen seien ein Weg in Kühmoos, der Weg in Richtung Tierheim sowie der Weg zwischen Bamling und dem Kreisverkehr bei Tabertshausen. Wie Stefan Zitzelsberger berichtete, beschweren sich Anwohner der Isarauer Straße über zu hohe Geschwindigkeiten von Autofahrern. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, wird die Gemeinde demnächst ein Tempomessgerät aufstellen und die Ergebnisse dann dem Landratsamt melden. Dr. Peter Kraut forderte, ein 3,5-Tonnen-Begrenzungsschild in Kühmoos zu versetzen, da die Strecke von schweren Lkw befahren werde. Die Sanierung des dortigen Kinderspielplatzes soll laut Bürgermeister erfolgen, sobald es die Witterung zulässt.Neu aufgestellt werden sollte der Wegweiser an der B8 nach Probstschwaig, da er die Einsicht in die Bundesstraße blockiert. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung wurde der Auftrag für die archäologische Begleitung bei der Erschließung des Gewerbegebietes "Ochsenweide" zum Preis von 3000 Euro an eine Firma aus Altenthann vergeben.

− sch