Mehrere Ärzte haben in den vergangenen Jahren in Osterhofen (Landkreis Deggendorf) die Pforten ihrer Praxen geschlossen, meist gab es einen sofortigen Nachfolger.
Zum 30. September hört nun auch Allgemeinarzt Franz Irber auf, einen Nachfolger gibt es bis dato noch nicht. "Viele Ärzte in der Region sind derzeit in einem Alter, in dem sie überlegen müssen, wie es weiter geht, wenn sie aufhören", weiß Bürgermeisterin Liane Sedlmeier. Der Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) gibt Auskunft über die genauen Zahlen: Derzeit gibt es insgesamt 33 Ärzte in der Region, davon zwölf ab 60 Jahren. Das Durchschnittsalter der Ärzte liegt bei 55,6 Jahren.
Laut Sedlmeier und Irber zeigte sich Folgendes: "Gemäß KVB sind wir in Osterhofen überversorgt." Der stellvertretende Pressesprecher der KVB, Dr. Axel Heise, erläutert, was darunter zu verstehen ist: Der Versorgungsgrad einer Region ergebe sich durch einen Schlüssel, den der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in Berlin festgelegt hat. "So soll ein Hausarzt im Durchschnitt 1609 Patienten versorgen. Auf diesem Weg lässt sich mit dem Vergleich der Einwohnerzahlen der Versorgungsgrad bestimmen. Wird die 1609 exakt erreicht, liegt der Versorgungsgrad bei 100 Prozent", erklärt der Pressesprecher. Und die Versorgung im Raum Osterhofen sei zahlenmäßig sehr gut.