Künzing
Neue Vision fürs Amphitheater entwickeln

Gemeinderat stimmt Pilotprojekt zu – Bürger können sich beteiligen – Bauanträge

23.11.2021 | Stand 20.09.2023, 0:53 Uhr

So sieht derzeit die Installation zum Amphitheater aus. Laut Denkmalschutz stimmt diese aber nicht mit der Realität zur Römerzeit überein – nun soll sie überarbeitet werden. −Foto: erlebe.bayern – Florian Trykowski

Die Welterbefläche in Künzing soll im Rahmen des EU-Projekts "Neue Auftraggeber" neu gestaltet werden. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend in der Turnhalle der Grundschule Künzing einstimmig beschlossen.

Bürgermeister Siegfried Lobmeier berichtete, dass der Landesverband für Denkmalschutz bei einem Ortstermin moniert hatte, dass die Installation zur Darstellung des Amphitheaters nicht der damaligen Realität entspreche. So sei das Konstrukt symmetrisch und auch die Pfosten-Positionierung stimmten nicht mit dem damaligen Aufbau überein. Die Bühnenkonstruktion sei ebenfalls nicht korrekt wiedergegeben.

Das EU-Projekt "Neue Auftraggeber" wäre für Künzing ein bayernweit einzigartiges Pilotprojekt, machte der Bürgermeister deutlich. Die Auftraggeber des Projektes sind in diesem Fall nicht Institutionen, sondern die Menschen der Gemeinde, die etwas verändern wollen. Sie können Künstler oder Architekten damit beauftragen, Konzepte zu entwickeln.

"Am Anfang steht immer ein Problem", schilderte Roman Weindl, Leiter des Museums Quintana, den Bürgermeister Siegfried Lobmeier zur Sitzung eingeladen hatte. In Künzing sei es die Schwierigkeit, dass die Leute derzeit auf der Fläche nicht erahnen können, was unter der Erde verborgen liege. "Das Projekt sei eine Chance, mit der Bürger eine neue Vision interpretieren können, es müsse auch nicht unbedingt ein Bauwerk sein. Unterstützt werden die Bürger durch Mediatoren. In enger Abstimmung mit Bürgermeister, Gemeinderat, Landratsamt und Architekt kann dann laut Weindl eine gemeinsame Idee entwickelt werden. Eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde ist bei dem Projekt laut Lobmeier nicht erforderlich.

Auf der Tagesordnung stand ebenfalls das integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept. Ein solches müsse für das Einzugsgebiet des Lindenbaches durchgeführt werden. Eine Förderung in Höhe von 25 Prozent sei möglich. Dabei entstand im Gemeinderat eine hitzige Debatte darüber, welche Gebiete dort miteinbezogen sind bzw. es sein sollten.

Heinrich Schütz (SPD) kritisierte, dass nicht nur im Einzugsgebiet des Lindenbaches und in Künzing die Folgen des Starkregens zu spüren waren, wenn dann müsse alles betrachtet werden. 2. Bürgermeister Franz Ameres (CSU) machte darauf aufmerksam, dass sich dieses Konzept auf Gewässer 3. Ordnung und nicht auf Felder, Straßen oder Durchläufe beziehe.

In der Sitzung wurden folgende Bauanträge genehmigt: Martin Machledt, Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Forsthart; Regina Simone Helmbrecht und Michael Meininger, Neubau eines Einfamilienhauses mit integrierter Doppelgarage in Forsthart. Bekanntgegeben wurde das Bauvorhaben von Beate Neissendorfer zum Neubau eines Wohnhauses in Künzing. Einem Antrag auf Vorbescheid in der Kapellenstraße wurde nach Einreichung eines geänderten Lageplans zugestimmt.

Gegen Ende der Sitzung hatte der Bürgermeister noch vier Bekanntgaben für die Gemeinde: Die Inzidenz im Landkreis Deggendorf liege nun bei über 1000. Trotzdem wolle man das Rathaus nicht schließen. Die Bürger werden gebeten, die Dinge, die sich über Telefon und E-Mail klären lassen, auch auf diesem Wege abzuwickeln.

Darüber hinaus schreiten die Baumaßnahmen in der Sportanlage voran. Am Montag und Dienstag wurde der Estrich im Mehrzwecksaal und im Keller aufgetragen. Die Umkleiden sind inzwischen entkernt.

Auch beim Bau der Windgassenbrücke geht es weiter. Die Widerlager werden an diesem Freitag und am kommenden Dienstag, 30. November, betoniert. Ebenso werde auch bereits am neuen Feuerwehrhaus das Fundament gelegt.

Georg Zitzelsperger (FWG) berichtete zudem, dass die von ihm angeregte Pflanzung zweier Bäume an der Schule nun in Auftrag gegeben sei.

− fk