Künzing/Wallerdorf
Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses geplant

Trotz Corona wickelt FF Wallerdorf zahlreiche Termine und Fortbildungen ab – Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung

25.04.2022 | Stand 19.09.2023, 21:55 Uhr

Die Geehrten mit Fahnenmutter Maria Bauer (Mitte) und 2. Bürgermeister Franz Ameres (obere Reihe l.) sowie KBM Konrad Seis (oben r.), Kommandant Josef Köck jun. (vorne v.l.), Ehrenkommandant Uli Damböck, 2. Kommandant Maximilian Kellnberger, Ehrenkommandant Georg Maidl und Vorstand Herbert Lauerer (ganz rechts). −Fotos: Brumm

Nicht einmal einem heimtückischen Virus ist es gelungen, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wallerdorf (Gemeinde Künzing) in die Schranken zu verweisen. Bei der Jahreshauptversammlung am Samstag im Gasthaus Thalhauser ließ die im Juli 2021 gewählte Vorstandschaft zahlreiche Termine eines aktiven Jahres Revue passieren.

Die Versammlung wurde mit einer Gedenkminute für verstorbene Mitglieder eröffnet. Vorstand Herbert Lauerer begrüßte im Besonderen Fahnenmutter Maria Bauer, Zweiten Bürgermeister Franz Ameres, KBM Konrad Seis und die beiden Ehrenkommandanten Uli Damböck und Georg Maidl.

Ausführlich listete Kommandant Josef Köck jun. die Einsätze seit der letzten Jahreshauptversammlung auf. Sechsmal musste die Wehr ausrücken. Die Hälfte der Alarmierungen erwiesen sich vor Ort jedoch als Fehlalarm. Zweimal leistete die Wehr bei Verkehrsunfällen technische Hilfe. Bei einem Brand in der Schreinerei Kellnberger in Künzing im vergangenen September hatten die Beteiligten Glück im Unglück: Da an diesem Abend eine Übung der FF in Wallerdorf stattfand, waren viele Helfer augenblicklich einsatzbereit und konnten dadurch Schlimmeres verhindern. Die Jahresbilanz beläuft sich auf 158 Einsatzstunden von 67 Feuerwehrdienstleistenden.

Bei diversen Fortbildungen, Gruppenführerausbildungen, Fahrsicherheitstraining, UVV-Schulungen, Funkübungen oder einem Kurs an einem Baumspannungssimulator brachten sich Kommandant Köck, sein Stellvertreter Maximilian Kellnberger, Gruppenführer und viele Kameraden auf den neusten Wissenstand. In 13 Übungseinheiten wurden Mitglieder in vier Gruppen auf eine Leistungsprüfung vorbereitet, die am Ende alle Anwärter mit Auszeichnung bestanden haben. Abordnungen der Wehr erwiesen verstorbenen Kameraden, auch aus umliegenden Wehren, bei Beerdigungen die letzte Ehre. Dreimal konnte Jubilaren zu "runden" Geburtstagen gratuliert werden. Ebenfalls in guter Erinnerung blieb die Hochzeit der Vereinsmitglieder Johannes Vandieken und Christina Thalhauser im August.

Im Oktober nahmen Georg Maidl, Richard Huber, Alois Maierhofer, Franz Bauer, Josef Maidl und Josef Weinholzer bei einem Festakt im Gasthaus Thalhauser das Landkreisehrenzeichen in Empfang. Wenige Tage darauf machte sich der Vorstand auf dem Weg nach Deggendorf. Dort wurden die langjährigen Kommandanten Georg Maidl und Richard Huber von Landrat Christian Bernreiter und KBR Alois Schraufstetter offiziell verabschiedet.

Mit dem Antrag auf Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses hofft man in Wallerdorf rasch auf "grünes Licht" seitens der Gemeinde Künzing. Zu wenig Platz in dem in die Jahre gekommene Gebäude erfordert dringend einen Anbau. Geplant sind neue Spinde, eine Damenumkleide, ein Lagerraum für Unterlagen und Uniformen für aktive wie auch passive Mitglieder sowie die Installation sanitärer Anlagen.

Köck konnte mit einer Reihe Neuanschaffungen aufwarten: Mit einer Chiemseepumpe B1300, einer 230V Kabeltrommel, 20 Helmen, zehn Paar Handschuhen, fünf Paar Stiefel, Werkzeug für Gerätewart, zwei Personenschutzschaltern und 15 Funkmeldern wurde die Ausrüstung fundiert aufgestockt. In naher Zukunft soll die Sirene in Wallerdorf auf digitale Alarmierung umgerüstet werden. Bereits hervorragend bewährt habe sich die Alarmierung per SMS, zeigte sich der Kommandant zufrieden.

Für seinen ersten Bericht als Kassier erntete Matthias Brumm großes Lob der beiden Kassenprüfer Josef Maier und Alois Maierhofer. Es folgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft per Akklamation.

Bei den Ehrungen zu 40, 50 und 60 Jahren Vereinsmitgliedschaft gratulierten Kommandant Josef Köck, Vorstand Herbert Lauerer, KBM Konrad Seis und Bürgermeister Franz Ameres den Jubilaren und überreichten Urkunden. Rekordverdächtig ist die Mitgliedschaft von Josef Saller aus Zeitlarn, der im Vorfeld leider seine Teilnahme absagen musste: Er hält der Freiwilligen Feuerwehr Wallerdorf seit 70 Jahren die Treue.

Die beiden Kommandanten Köck und Kellnberger gratulierten Michael Brandmeier, Andreas Gröll und Manuel Gröll zur erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Gerätewart.

Bürgermeister Franz Ameres versicherte, die Feuerwehren zu unterstützen und mit nötigen Gerätschaften gut auszustatten gehöre zu den "obersten Aufgaben der Gemeinde. Denn die Männer und Frauen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Bürger". Erfreulich sei es zu sehen, so Ameres weiter, dass nach der "Ära Georg Maidl und Richard Huber ein engagiertes, motiviertes Team die Feuerwehr Wallerdorf weiterführt".

KBM Konrad Seis bescheinigte der Wallerdorfer Wehr nicht zum ersten Mal, sie sei "mit ihrem Zusammenhalt, kompetenter Ausbildung und der Förderung der Jugend ein Aushängeschild im Landkreis Deggendorf". Seis wandte sich an Interessierte, die – in Abstimmung mit der Gemeinde – bereit sind, sich im Rahmen eines Hilfsleistungskontingentes des Landkreises Deggendorf als Gruppenführer und Maschinisten zur Verfügung zu stellen. Solche Freiwilligen kommen in Katastrophenfällen wie beispielsweise im Juli im Ahrtal zum Einsatz. "Wallerdorf hat mit seinem im Vergleich kleinen Feuerwehrfahrzeug durch dessen Wendigkeit gegenüber größeren Fahrzeugen einen unschätzbaren Vorteil", sprach der KBM aus Erfahrung.

Der Kreisfeuerwehrverband hat kürzlich zwei UTV-Quads finanziert, die demnächst übergeben werden, informierte Seis weiter. Diese werden dem gesamten Landkreis zur Verfügung stehen und vor allem bei Personensuchen und Waldbränden im unwegsamen Gelände eingesetzt. Zeitnah wird es ein Angebot geben, in Erste-Hilfe-Kursen das Wissen aufzufrischen. Hierzu werden zu Übungszwecken vom Landkreis Deggendorf zwei Reanimationspuppen gekauft und bereitgestellt. Der "älteren Garde" legte Seis den Beitritt zu den Feuerwehrsenioren ans Herz.

Der abschließende Ausblick auf die kommenden Termine war wieder gespickt mit Übungen und Ausbildungen. Ein Bildervortrag mit den Höhepunkten des Vereinslebens der letzten Monate beendete die Jahreshauptversammlung. Am Sonntagmorgen trafen sich die Kameraden erneut, um bei einem Gottesdienst den verstorbenen Kameraden zu gedenken.

− bs



DIE GEEHRTEN

Für 70 Jahre: Josef Saller.

Für 60 Jahre: Erich Altmann, Alois Pirkl, Adolf Högerl, Josef Meier, Alois Schmid, Hans Schadenfroh.

Für 50 Jahre: Hermann Anthofer, Josef Schlegl, Helmut Thalhauser, Josef Köck, Gerhard Schlegl.

Für 40 Jahre: Michael Haslinger, Richard Huber, Josef Maidl, Hans Saller, Max Zitzelsperger, Albert Pirkl, Alois Weigl, Josef Kellnberger, Roland Thalhauser, Helmut Dorfmeister, Johann Gröll, Alfred Probst, Alois Pirkl, Günther Ecker, Christian Neißendorfer, Michael Vogl.