Osterhofen
Erste Anlaufstelle für Probleme aller Art

15.07.2021 | Stand 21.09.2023, 5:02 Uhr

Bei der Vertragsunterzeichnung im neuen Sozialbüro im Kolpinghaus (von links): Ordnungsamtsleiter Markus Vierthaler, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Seniorenbeauftragter Fritz Gößwein, die geschäftsführende Caritas-Vorständin Manuela Stephan und Behindertenbeauftragte Rosmarie Kagerbauer. −Foto: Schiller

Seit 1. Oktober 2019 bietet der Caritasverband für den Landkreis Deggendorf vielfältige Beratung in seinem Sozialbüro im Osterhofener Rathaus an. Dort aber sind die Räume so eng geworden, dass das Sozialbüro ins Kolpinghaus ausgelagert werden muss. Gestern unterschrieben Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und die geschäftsführende Caritas-Vorständin Manuela Stephan die Verträge für den neuen Raum.

Einstimmig hatte der Stadtrat in seiner Juni-Sitzung beschlossen, den auf zwei Jahre befristeten Kooperationsvertrag mit der Caritas um zwei Jahre zu verlängern. Anschließend verlängert sich die Frist automatisch um ein Jahr. Am Personal- und Sachaufwand beteiligt sich die Stadt wie bisher mit einem Jahrespauschalbetrag in Höhe von 25.000 Euro. Wie Manuela Stephan ausführte, gibt es in Osterhofen drei Sprechstunden pro Woche, in denen "Menschen in sozialer Schieflage" von den Diplom-Sozialpädagoginnen Anja Schmidt und Sandra Nagl beraten werden. Sie sind "erste Anlaufstelle für Probleme aller Art" bieten eine psychosoziale wie sozialrechtliche Beratung an und helfen bei Antragstellung, Existenzsicherung, Überschuldung, Wohnungssuche, Organisation von Umzügen etc. Ordnungsamtsleiter Markus Vierthaler fungiert als Bindeglied zur Stadtverwaltung.

Nachdem vor zwei Jahren der Bedarf erkannt worden war, wurde das Sozialbüro zunächst im Probelauf im Rathaus integriert. "Die Sozialarbeiterinnen haben sich dort sehr wohl gefühlt", stellt die Bürgermeisterin fest. Doch Bedarf und Beratungsangebote seien in den vergangenen zwei Jahren ebenso gewachsen wie die Verwaltung, die auch wegen der Corona-Einschränkungen mit Platzproblemen zu kämpfen hat. Sogar der kleine Sitzungssaal sei inzwischen mit Amtsbüros belegt. "Wir sind richtig o’zwickt", unterstrich Liane Sedlmeier, die eine Erweiterung der Büroräume im Heimatmuseum vorsieht.

Die Idee, eine Abteilung auszulagern, sei schnell wieder verworfen worden. Deshalb habe die Stadt das Mietangebot der Kolpingsfamilie gerne angenommen. Der Bauhof habe den Raum, der nun auch für die Sprechstunden des städtischen Seniorenbeauftragten Fritz Gößwein und der Behindertenbeauftragten Rosemarie Kagerbauer genutzt werden kann, soeben frisch renoviert.

Die Mitarbeiterinnen im Kinderschutzbund Osterhofen haben das Ohr ganz nah an den Menschen und wissen, dass diese professionelle Unterstützung benötigen, die ehrenamtliche Hilfe allein nicht leisten könne. Brigitte Treichl, die das Sozialbüro vor zwei Jahren initiiert hatte, zeigte sich daher glücklich über die Unterbringung im Kolpinghaus, weil sie bedürftige Eltern jetzt zur Beratung "einfach mal schnell vorbeischicken" könne. Eine Terminvereinbarung erweise sich für viele oft als schwere Hürde, ebenso wie die vorher erforderliche Anfahrt ins Sozialbüro nach Deggendorf. "Dabei geht viel Prävention verloren", mahnte sie in der Hoffnung, dass die Bedürftigen die angebotene Hilfe auch annehmen.

Das Sozialbüro ist dienstags und mittwochs jeweils von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet, Termine können unter ✆ 09932/524884 vereinbart werden.