Osterhofen
Doch keine Lüftung für neue Turnhalle

Stadtrat: Späteren Einbau im Neubau vorsehen – Einstimmig für Digitalausstattung an Grundschule

07.10.2021 | Stand 21.09.2023, 22:22 Uhr

Für die Grundschule Altenmarkt wird der Neubau einer Turnhalle geplant. Diese soll nun doch nicht mit einer stationären Lüftungsanlage ausgestattet werden, doch ein späterer Einbau wird durch größere Kellerräume ermöglicht. −Foto: Archiv gs

Die Entscheidung ist rasch gefallen: Ohne Diskussion hat der Stadtrat am Donnerstag mit 5:15 Stimmen gegen den Einbau einer stationären Anlage für Raumlüftungstechnik (RLT) im geplanten Neubau der Turnhalle an der Grundschule Altenmarkt gestimmt. Allerdings soll die Nutzfläche im Keller vergrößert werden, um einen späteren Einbau zu ermöglichen. Dies beschloss der Stadtrat einstimmig.

Die Entscheidung in der September-Sitzung des Stadtrats war denkbar knapp ausgefallen. Mit 11:10 Stimmen sprach sich das Gremium damals für den Einbau einer RLT-Anlage aus. Allerdings steht laut Stadtverwaltung inzwischen fest, dass es dafür nun doch keine Fördermittel seitens der BAFA geben wird. Mit der gestrigen, außertourlichen Stadtrats-Sitzung sollte deshalb überprüft werden, ob die Lüftungsanlage dennoch eingebaut werden soll.

Geschäftsleiter Josef Feuerecker führte aus, dass der Turnhallen-Neubau pauschal Mittel aus der BayFAG-Förderung auf Basis des Kostenrichtwerts von 1258000 Euro erhalte. Alle zusätzlichen Leistungen habe die Stadt selbst zu tragen. Eine Ausnahme sind energetische Anlagen, für die eine KfW-Förderung in Höhe von 477000 Euro erwartet wird.

Würde die stationäre Lüftungsanlage eingebaut, so ergäben sich Mehrkosten in Höhe von 70000 Euro für die Technik sowie 37000 Euro für den baulichen Mehraufwand. Abzüglich zusätzlicher 22000 Euro von der KfW-Förderung wegen vergrößerter Nutzfläche würden dies Eigenmittel in Höhe von 85000 Euro für die Stadt bedeuten.

Mit dem gestrigen Beschluss des Stadtrats wird darauf verzichtet, allerdings sollen die baulichen Änderungen für einen späteren Einbau umgesetzt werden. Dazu wird im Keller der Technikraum hinter dem Treppenhaus vergrößert, führte Josef Feuerecker in der Sitzung aus. Entsprechend werden die weiteren Nutzungen wie Kindertoilette sowie Toilette, Umkleide und Dusche für Behinderte verschoben. Um dies zu ermöglichen, wird nun doch das gesamte Gebäude unterkellert.

Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Auf eine statisch aufwendige und teure Winkelstützwand kann dann verzichtet werden. Und: Trotz Verschiebung der weiteren Funktionsräume würde ein weiterer Raum mit rund 25 Quadratmetern als zusätzliches Lager mit direktem Zugang von der Turnhalle zur Verfügung stehen. Für diese Variante verbleiben der Stadt reine Mehrkosten von rund 30000 Euro.

Die außertourliche Sitzung nutzte der Stadtrat gleich noch für einen Beschluss zum "DigitalPakt Schule 2019 bis 2024". Zu 90 Prozent gefördert wird damit die Verbesserung der Ausstattung mit IT-Systemen sowie der Vernetzung der Schulen, erläutert Kämmerer Bernhard Thaller dem Gremium. Für die Grundschule Altenmarkt liegt der Höchstbetrag der staatlichen Zuwendung bei 103660 Euro, also Gesamtausgaben von 115100 Euro.

Mit dem einstimmigen Beschluss des Stadtrats sollen 15 Komplettsysteme zur Großbilddarstellung – also elektrische Leinwände, Beamer und Dokumentenkameras – für insgesamt 63550 Euro angeschafft werden. Zudem ist der Kauf von zwei NAS-Laufwerken (Datei- und Sicherungsserver) für etwa 6000 Euro geplant. Auch drei Switche (zur Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit von 1 auf 10 Gbit) für 7500 Euro sind mit eingeplant. Die Gesamtkosten inklusive Installationsaufwand belaufen sich damit auf 77000 Euro, der Eigenanteil beträgt 7700 Euro.

Die Komplettsysteme sind Ersatzbeschaffungen für manuell bedienbare Leinwände, die nach sechs Jahren im "harten Schulbetrieb" nicht mehr komplett aus- oder aufgerollt werden können, erläuterte Thaller. Auch Dokumentenkameras weisen inzwischen Probleme bei der Darstellung auf. "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der Produktlebenszyklus nicht allzu lang ist", meinte der Kämmerer. Bereits jetzt seien Reparaturen bei den Schülerleihgeräten nötig, die vergangenes Jahr angeschafft wurden.

Auf die Nachfrage von Alfons Kastenmeier erläuterte Thaller, dass Grund- und Mittelschule inzwischen ans Glasfasernetz angebunden seien. Xaver Eckl erkundigt sich wegen der Grundschule Gergweis, doch die gehöre zum Schulverband mit Künzing.

Da der Höchstbetrag für die Grundschule noch nicht ausgeschöpft wird, regte Anton Mandl angesichts der hohen Förderung weitere Beschaffungen an. Dies sei, so Bernhard Thaller, bis 31. Dezember immer noch möglich.

− gs