Osterhofen
Baustellenverkehr nicht verlagern

11.11.2020 | Stand 18.09.2023, 5:01 Uhr

Im neuen Baugebiet "Am Wasserturm" wird sehr rege gebaut. Der Baustellenverkehr sorgt für Unmut bei den Anwohnern der bestehenden Baugebiet. Zudem wird im Bauausschuss kritisiert, dass auch sonntags häufig gearbeitet wird. −Foto: Schwarzbözl

Als "unerträglich" empfinden Anwohner der Buchenstraße in Altenmarkt den Baustellenverkehr zum Neubaugebiet "Am Wasserturm". Ein Anwohner stellte deshalb den Antrag auf Sperrung der Straße für den Baustellenverkehr. Der Bauausschuss lehnte dies am Dienstag einstimmig ab.

Von früh bis spät Verkehr zum Neubaugebiet "Am Wasserturm"Der Baustellenverkehr durch die Buchenstraße nehme immer größere Ausmaße an: Der Schwerlastverkehr startet nach Angaben des Antragstellers bereits um 6.30 Uhr morgens und hält bis spät abends an. Selbst an Sonn- und Feiertagen werde die Straße zum An- und Abtransport von Gerüstteilen mit landwirtschaftlichen Maschinen genutzt, schilderte Bauamtsleiter Christian Moosbauer dem Gremium die Angaben des Anwohners.

Anwohner benötigen Schlaf und RuheDieser befürchtet, dass die Bautätigkeit im Baugebiet noch einige Jahre andauern werde. Dies sei für die Anlieger nicht tragbar und könnte sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. Zudem gab der Antragsteller zu bedenken, dass im bestehenden Wohngebiet viele Senioren, Familien mit Kleinkindern und Enkeln, Schichtarbeiter sowie Krankenschwestern und Pfleger mit Nachtschicht wohnen, die einen erholsamen Schlaf benötigten.

In der Ulmenstraße und der Abt-Christoph-Straße wurden die Zufahrten nur für Anwohner gestattet und für den übrigen Durchgangsverkehr gesperrt. Der Antragsteller fordert deshalb gleiches Recht für die Buchenstraße. Allerdings liegen in den beiden gesperrten Straßen andere Voraussetzungen vor, erläuterte Christian Moosbauer: So wurde die Ulmenstraße ab der Einmündung der Raffelsdorfer Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt, weil südlich davon eine separate Erschließungsstraße neu errichtet worden ist. Beim gesperrten Weg in der Abt-Christoph-Straße handelt es sich um einen nicht ausgebauten öffentlichen Feld- und Waldweg, der nur geschottert ist und vorwiegend landwirtschaftlichen Verkehr aufnehmen soll.

Zubringerverkehr aus mehreren RichtungenDer Zubringerverkehr zu den Baustellen im Gebiet "Am Wasserturm" verteile sich hingegen auf die Straßen "Am Stadtwald", "Linzinger Straße", "Buchenstraße" und "Raffelsdorfer Straße", führte Moosbauer weiter aus. Mit der gleichen Argumentation könnten auch die Anwohner anderer Straßen eine Sperrung fordern, mit dem Ergebnis, dass sich der Verkehr immer stärker auf einzelne Straßen konzentrieren würde.

Bürgermeisterin Liane Sedlmeier meinte, sie sei sich der Belastung für Anwohner durchaus bewusst, sprach sich aber gegen eine Sperrung der Buchenstraße aus. Der Baustellenverkehr sei nur eine temporäre Belastung, das müsse man während der Bautätigkeit im neuen Baugebiet "aushalten". 2. Bürgermeister Kurt Erndl fügte an, dass die Firmen, die häufig ins Baugebiet müssten, ohnehin die Zufahrten von Seiten der Firma Wolf oder über die Linzinger Straße nutzten.

Der Sonntag ist kein Arbeitstag!Thomas Etschmann kritisierte, dass jeden Sonntag rege Bautätigkeit im Baugebiet herrsche, Baukräne bewegt und sogar eine Flex genutzt würden. Sonntage seien jedoch gesetzlich als Feiertage festgelegt. Er wolle nicht als Denunziant bei der Polizei anrufen, meinte Etschmann. Er appelliere an die Vernunft der Leute, dass der Sonntag kein Arbeitstag sei. Bürgermeisterin Liane Sedlmeier fragte in diesem Zusammenhang: "Warum können wir nicht frei leben und trotzdem Rücksicht auf andere nehmen?"

− gs