Burgkirchen/Alz
Die Alz ist zur Kiesgrube geworden

Ausbaggerung läuft – Kieslagerplatz vorbereitet – Teil des Materials wird für Bau des Hochwasser-Schutzdamms verwendet

29.10.2020 | Stand 20.09.2023, 2:01 Uhr

Straßenbau im Fluss: Am Anfang der Ausbaggerung der Alz bei Hirten steht das Zusammenziehen und Anhäufen von Kies. Damit sollen Dämme gebaut werden, die Fahrbahnen für geländegängige Lastwagen ergeben. So können ab nächster Woche Speziallaster in den Bereich des Flussbetts hineinfahren und dort beladen werden. −Foto: Gerlitz

Die Ausbaggerung der Alz vor dem Wehr bei Hirten hat begonnen. Damit läuft die erste praktische Maßnahme für den Schutz des Burgkirchner Ortsteils Hirten vor Hochwasser aus der Alz.

Nach Angaben von Richard Heinz, Leiter des Sachgebiets Planung und Neubau im Wasserwirtschaftsamt Traunstein, hat der Planfeststellungsbescheid Rechtskraft erlangt und Baurecht für Hochwasser-Schutzmaßnahmen ist gegeben. Alle Fragen des Grunderwerbs seien durch jahrelanges Bemühen der Gemeinde Burgkirchen bereits geklärt.

Zur Ausbaggerung des Flusses vor der Alzstufe Hirten schwirren in der Gemeinde Burgkirchen unterschiedliche Zahlen herum. Deswegen bat die Heimatzeitung das Wasserwirtschaftsamt Traunstein um aktuelle Angaben dazu. Projektverantwortlicher Richard Heinz teilte mit, insgesamt würden rund 55000 Kubikmeter Kies ausgebaggert. So sei seine Behörde von den Alzwerken der Wacker-Chemie informiert worden. Bauaufsichtlich genehmigt worden sei die temporäre Lagerung von 21000 Kubikmeter Kies. Rund 34000 Kubikmeter sollten im Unterwasser der Staustufe der Alz wieder zurückgegeben werden.

Die Kosten für das Ausbaggern und das Umsetzen des Kieses trage die Wacker-Chemie. "Das Herrichten des Lagerplatzes wird vom Wasserwirtschaftsamt bezahlt", so der Projektverantwortliche.

Den Auftrag für das Ausbaggern haben die Alt-Neuöttinger Kieswerke bekommen. Nach deren Angaben galten die ersten Arbeiten dem Kieslagerplatz. Am 13. Oktober wurde nach den Worten des Bauleiters Siegfried Schönlinner damit begonnen, unweit der Alzbrücke Humus 30 Zentimeter tief abzuschieben und seitlich abzulagern. Hier werde der Oberboden zur späteren Rekultivierung aufbewahrt.

Der zwischengelagerte Kies darf nächstes Jahr als Baumaterial für den Deich verwendet werden. "Damit steht Baumaterial auf kurzem Weg zur Verfügung. Diese umweltschonende Lösung ist besser als den Kies von weit her zu fahren", betonte Richard Heinz. Das Wasserwirtschaftsamt plant, den Hochwasserschutz durch Errichtung eines zusätzlichen Deiches, kombiniert mit einer Hochwasserschutzmauer, zu verbessern.

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