Handenberg/Burghausen
Katzenbabys einfach zum Sterben ausgesetzt?

13.09.2021 | Stand 22.09.2023, 0:23 Uhr

Vereiterte Augen, von Fliegeneiern übersät – in jämmerlichen Zustand befanden sich die Katzenbabys, als Daniel Scharinger sie fand. −Foto: Scharinger

Der Innviertler Pressefotograf Daniel Scharinger hat am Wochenende eine böse Überraschung erlebt: Am Waldrand bei Handenberg nahe Hochburg entdeckte er fünf hilflose Katzenbabys, schwer krank, eines bereits tot − und weit und breit keine Mutter.

Seiner Meinung nach sind die Tiere ausgesetzt worden. Scharinger brachte die vier Überlebenden zur "Pfotenhilfe". Deren Chefin Johanna Stadler zeigte sich bestürzt angesichts des Gesundheitszustands der jungen Katzen. "Die erst etwa drei Wochen alten Katzenbabys hätten noch mindestens fünf Wochen Muttermilch gebraucht. Noch schlimmer ist aber, dass sie aufgrund ihres unbehandelten Katzenschnupfens so stark vereiterte Augen haben, dass wir um ihr Augenlicht bangen, und dass sie zudem dermaßen mit Fliegeneiern übersät waren, dass ich nicht wusste, was ich zuerst machen soll: reinigen, verarzten, Flascherl geben."

Von einem "dramatischen Kampf ums Überleben" spricht Stadler, deren Tochter und Ehemann tatkräftig mithelfen mussten, um die vier am Leben zu halten. Die Pfotenhilfe-Chefin hofft, alle Kätzchen durchzubringen, was aber keinesfalls gesichert sei.

Katzenbabys in einem Alter von unter acht Wochen von der Mutter zu trennen, ist in Österreich ein Verwaltungsdelikt, für das Geldstrafe droht. Hinzu kommt in diesem Fall nach Ansicht der Pfotenhilfe vorsätzliche Tierquälerei. Die Tierschutzorganisation hofft auf Hinweise, um die Staatsanwaltschaft einschalten zu können.

− red