Mühldorf/Burghausen
Weiterhin Hilfe für die Armen

27.03.2020 | Stand 19.09.2023, 23:44 Uhr

Gerlinde Nentwig (l.) und ihre Kollegen geben bei der Mühldorfer Tafel die Lebensmittel mit Sicherheitsabstand aus, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. −Foto: Richter

Von den rund 950 Tafeln, die es in Deutschland gibt, sind in der Corona-Krise etwa 400 geschlossen, weiß Detlef Künzel, Leiter der Mühldorfer Tafel. So hat sich auch die Burghauser Tafel seit vergangener Woche zu, um ältere Ehrenamtliche und Bedürftige zu schützen. Das trifft vor allem jene hart, die auf den günstigen Einkauf bei der Tafel angewiesen sind. Landauf landab werden deshalb Rufe danach laut, eine Lösung zu finden, damit die Tafeln wieder öffnen können.

Anders ist die Lage bei der Tafel in Mühldorf am Bahnhof. Sie ist eine der wenigen in der Region, die noch offen hat. Um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten, hat sie den Betrieb jedoch umgestellt. So sind nur noch jüngere Ehrenamtliche zum Helfen eingeteilt. Die älteren der etwa 30 Ehrenamtler wurden gebeten, zu Hause zu bleiben, sagt Mitarbeiterin Gerlinde Nentwig. Auch haben sie die Produkte gleich in Kartons gepackt, die dann donnerstags ab 13 Uhr durch das Fenster ausgegeben werden. Und seit dieser Woche gibt es auch einen Lieferdienst, den alle über 60 Jahre, die im Mühldorfer Stadtgebiet leben, in Anspruch nehmen können. Möglich sei, dass das Angebot auch noch auf andere Kommunen ausgeweitet wird, sagt Nentwig.

Aber auch die Burghauser sind nicht untätig. Statt der Lebensmittelausgabe bietet der Malteser Hilfsdienst als Nothilfe jetzt kostenlose Mittagessen für Bedürftige im Sinne der Burghauser Tafel an. Dieses Angebot gilt nur für betroffene Menschen, die nicht mehr die Möglichkeit haben, aus ihrer Wohnung zu gehen und keine anderweitige Hilfe in Anspruch nehmen können. Die Hilfsbedürftigen werden mit tiefgekühlten, im Backofen zubereitbaren Menüs beliefert. Betroffene können sich an die Bürgerinsel, ✆08677/985-333, wenden.

− red

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