Erste Hochrechnungen der Wahlergebnisse gibt es ab 18 Uhr – also unmittelbar nachdem die Wahllokale geschlossen hatten. Möglich ist das, weil Wahlkorrespondenten der TV- und Rundfunkanstalten im ganzen Land eigene Wahlurnen aufgestellt hatten und die Wähler nach der Abgabe ihrer Stimme noch einmal um ein Votum baten. Eines dieser doppelten Wahllokale befand sich im Pfarrzentrum der Evangelischen-Lutherischen Kirchengemeinde Mühldorf.
Doris Rietsch von der ARD übernahm diese Aufgabe im Wahlkreis Altötting-Mühldorf. Die nächstentfernten Kollegen saßen in Bad Aibling und in Rosenheim. Mehrere 1000 Korrespondenten seien am Wahlsonntag im Einsatz gewesen, erzählt sie.
Überall lief es gleich ab. Rietsch reichte all jenen, die bereits im Pfarrzentrum in einer der Kabinen ihre zwei Kreuze gesetzt hatten, ein blaues Klemmbrett mit fast identisichem Wahlzettel. Zusätzlich zur Erst- und Zweitstimme fragte sie darauf auch das Geschlecht und Alter des Wählers ab. Und etwa jeder siebte Wähler bekam einen erweiterten Fragebogen, in dem er ankreuzen sollte, warum er die Parteien gewählt hat und welche Koalition er sich wünschen würde. In sieben Zeitfenstern gab Rietsch einen Zwischenstand telefonisch an die Zentrale der ARD durch. Das erste Mal musste sie sich zwischen 8.35 und 9.45 Uhr melden.
Für Doris Rietsch, die aus Franken stammt, war es der erste Einsatz als Wahlkorrespondentin. "Man muss aufgeschlossen und kommunikativ sein", erklärt sie. Durch eine Bekannte sei sie auf die Arbeit aufmerksam geworden. Und auch wenn es ein langer Arbeitstag war – ab 8 Uhr und bis die letzte Stimme ausgewählt war, war sie vor Ort –, so habe sie doch eine wichtige Aufgabe erfüllt und dazu beigetragen, dass schon bevor im Land das große Auszählen begann, erste Resultate bekannt werden konnten.
− jor
