Lang hat’s gedauert mit dem Impftermin: "Ich dachte, ich komme gar nicht mehr dran", sagt deshalb der 98-jährige Schönauer (Berchtesgadener Land) Dr. Gerd Bratke.
Bratke ist selbst Internist und Lungenfacharzt gewesen und seit 30 Jahren in Rente. Nach langem Warten hat der fast 100-Jährige "endlich" einen Impftermin bekommen, wie er sagt. Bedenken hat er keine: "Ich bin in meinem Leben so häufig geimpft worden, dass ich es kaum mehr zählen kann."
Den Impftermin hat Bratke vor wenigen Tagen erhalten. Lange hat es bis dahin gedauert. Die Möglichkeit, ein mobiles Impfteam vorbeizuschicken, hat das Gesundheitsamt nie in Betracht gezogen. Ein 98-Jähriger fällt in die Gruppe der Höchstpriorisierten, die es zu schützen gilt. Bratke vertritt eine deutliche Meinung. Von der politischen Führung halte er nicht viel. Denn in Sachen Impfung sei vieles falsch gelaufen. Für das Gespräch mit dem Reichenhaller Tagblatt hat sich das Ehepaar gegenseitig getestet, Maskentragen ist Pflicht. An Schnelltests kommt nicht jedermann. Bratke ist Arzt, also ist die Beschaffung kein Problem. "Schnelltests für alle hätten unserer Gesellschaft vieles erleichtert", sagt Bratke, seine Frau Christine pflichtet ihm bei.