Eisstockschießen gehört in Bayern fest zum Wintersport. Dass es vor 85 Jahren in Garmisch-Partenkirchen sogar olympisch war, das ist dem Zwieseler Josef Dötsch (Landkreis Regen) zu verdanken.
Am 16. Februar 1936 enden die IV. Olympischen Winterspiele mit einer glanzvollen Schlussfeier im Olympia-Stadion von Garmisch-Partenkirchen. Dem NS-Regime gelingt eine perfekt inszenierte Propaganda-Show. Zu den Spielen gehören zwei nicht-olympische Sportarten als "Demonstrationswettbewerbe": Der Militär-Patrouillenlauf (heute Biathlon) und das Eisstockschießen.
In Zwiesel wie überall in Bayern ist "s’Eisschoißn" ein beliebter Volkssport. Schießplätze sind die Eisweiher der Brauereien. Sägewerke liefern die Baumschwarten, aus denen die Wagner die Eisstöcke drehen. 1926 gründet Sepp Dötsch den EC Bayerwald Zwiesel, bis heute einer der erfolgreichsten deutschen Eisschießvereine. Schon vor 1914 entsteht ein bayerischer Eissportverband. Um 1925 wird der Eisschießsport neben Eislaufen und Eishockey in den Verband aufgenommen. Sepp Dötsch wird erster Obmann des Kreises Bayerwald. Der clevere Zwieseler ist ein rühriger Netzwerker und Verbandsfunktionär.