Traunstein
Zwei Schutzengel im Traunsteiner Freibad

Oberbürgermeister ehrt Lebensretterinnen und kündigt nach zweitem Vorfall binnen weniger Tage eine Risikoanalyse an

23.06.2021 | Stand 19.09.2023, 23:12 Uhr

Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer (von links) ehrte Anna de Filippo und Rebecca Großmann, die einem kleinen Buben das Leben gerettet haben. −Foto: Agnes Giesbrecht/Stadt

Erneut haben zwei Schutzengel im Traunsteiner Erlebniswarmbad einem kleinen Buben das Leben gerettet: Anna de Filippo (38) und Rebecca Großmann (19) haben am Donnerstag einen vierjährigen Buben aus dem Wasser gezogen, nachdem dieser in einem unbeobachteten Moment ins Nichtschwimmerbecken gehüpft war. Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer ehrte die beiden Frauen für ihren Einsatz und ihren Mut, im entscheidenden Moment zu handeln.

Noch sichtlich ergriffen von dem Vorfall, schilderten die Frauen, wie sie die Rettung erlebt hatten. De Filippo war mit ihrer Familie im Freibad und hörte plötzlich die Mutter des Buben rufen. Sie handelte blitzschnell und zog das Kind an den Rand. Dort half ihr Großmann und leistete Erste Hilfe. Gleich darauf übernahm Bademeister Rudi Haslauer, der den Vierjährigen erfolgreich wiederbelebte. Sein Kollege Josef Eglseer informierte den Rettungsdienst, der kurz darauf vor Ort war.

"Ihr Handeln hat dem Buben das Leben gerettet", sagte Hümmer zu den beiden Frauen. "Sie sind zu Vorbildern geworden." Als Dank und Anerkennung überreichte er Rebecca Großmann und Anna de Filippo je eine Jahreskarte für das Traunsteiner Erlebniswarmbad.

Zudem kündigte der Oberbürgermeister an, die Bedingungen im Freibad überprüfen zu lassen. Innerhalb von zwei Wochen passierten zwei ähnliche Unfälle, wie sie sonst jahrelang nicht geschehen. "Eines ist sicher: Man kann niemandem einen Vorwurf machen – weder den Eltern, noch dem Schwimmbadpersonal. Dennoch haben wir eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben, in der alles auf den Prüfstand gestellt wird: Reicht unser Personal aus? Sind die Abläufe optimal? Und noch vieles mehr. So können wir dann gegebenenfalls auch personell reagieren."

− red